Ein Malermeister bringt das Congresscentrum zum Lachen

"Ein hellhäutiger Mitteleuropäer germanischer Herkunft betritt ein austragendes Betonbauteil mit begehbarer Oberseite und landesbauordnungszugelassener Absturzsicherung",,, So beginnt die Geschichte vom "schwarzen Rettich", die Oliver Gimber immer wieder vor begeistertem Publikum zum Besten gibt.

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Mit seiner Körpergröße von 168 cm kann man den Pforzheimer Malermeister Oliver Gimber in einer Menschenmenge schon mal übersehen. Begibt man sich allerdings ins Foyer des Pforzheimer Congresscentrums bei seinem zweiten Heimspiel, findet man ihn einfach da, wo sich viele Menschen aufhalten und ab und zu immer wieder Blitze von Telefonkameras aufleuchten. Durch den „Witz vom Olli“ wurde er zum gefeierten Internet-Star und füllt in ganz Deutschland die Hallen. Sein Tourneeplan geht bereits bis in den November 2018.

Ein festes Bühnenprogramm gibt es nicht

Zum zweiten Mal kommt er schon um mit seinem Programm „Planlos durch die Nacht“ seine Fans zu begeistern. „Mein Manager hat schon die nächsten fünf Jahre die Halle reserviert, dabei weiß ich noch gar nicht, ob mich nächstes Jahr überhaupt noch jemand sehen will“, witzelt er auch über sich selbst. Seine Aussage: „G’sund bleiben und niemals den Humor verlieren“. Sogar aus München waren Gäste angereist, allerdings nicht nur wegen des Witzeerzählers sondern hauptsächlich wegen dem Weihnachstreffen des Freundeskreises. Und steht man eine Weile neben Gimber im Foyer, merkt man schnell, dass er sich wirklich für jeden Fan Zeit nimmt und bei einigen entwickelt sich auch mal ein kurzes persönliches  Gespräch. Der dreizehnjährige Noel ist dann fünf vor Acht der letzte, der ein Bild mit Olli bekommt. „Ich muss mir jetzt noch kurz die Fußnägel lackieren, sonst kann’s nicht losgehen“ albert der Malermeister und verschwindet lachend in den Bühneneingang.

Nicht nur Witze gibt’s zu hören

Auf der Bühne legt er dann auch gleich los, blickt auf seine bisherige Karriere als Internetstar zurück und erzählt von seiner Familie, vom Geschäft und Anekdoten aus seinem Alltag. Flachwitze, Kurzwitze, längere Witze und auch einige Ü16-Lacher, bei denen die Erziehungsberechtigten immer wieder durch entsprechende Vorwarnung aufgefordert werden, ihren Kindern die Ohren zuzuhalten. Und wenn bei einigen zweideutigen Gags nicht gleich die entsprechende Reaktion kommt, dann fängt der Alleinunterhalter auch schon mal alleine an zu lachen mit der Bemerkung: „Na ja, den erzähl‘ ich Euch nachher nochmal…“.

Wenn’s nicht jugendfrei ist, müssen die Erziehungberechtigten eingreifen.

Mit dabei ist auch der Zeichner Harry, der auf einer Stellwand die Witze, die Olli auf der Bühne erzählt, zeitgleich als Comiczeichnung zu Papier bringt.
Diese Zeichnungen können dann genau so wie viele Fanartikel vor Ort erworben werden. „Unser Renner ist das Hemd mit dem schwarzen Rettich, das ist auf 300 Stück limitiert und der Erlös des Verkaufs geht an einen guten Zweck.“ Dieser Witz brachte den eigentlichen Durchbruch im Internet.

Von dort sind viele seiner Witze dem Publikum teilweise schon bekannt, trotzdem erntet er immer wieder große Lacher, was daran liegt, dass er die Kurzgeschichten auch vorspielt. „Ich hab bei jedem Witz ein bestimmtes Bild im Kopf“ verrät er „deshalb muss ich manchmal schon loslachen, wenn’s eigentlich noch gar nicht witzig ist“. Im Internet wurden seine Videos millonenfach angeklickt doch es ist nicht so, wie viele meinen, dass er damit das große Geld verdient. Er habe bewusst darauf verzichtet, seinen Videokanal für Werbung freizugeben, denn er will ja nicht, dass kurz vor dem Witzende das Video wegen einer Werbeeinblendung unterbrochen wird.

Die Fans warten regelmäßig auf die Witz-Hits

In der Zwischenzeit gibt es regelmäßig sonntags und donnerstags Witze aus dem Auto, meist schon in den frühen Morgenstunden. „Da gibt’s Familien, die warten am Wochenende auf den Sonntagswitz und schauen ihn beim Frühstück gemeinsam an,“ erzählt er von den Emails, die ihn täglich erreichen. Menschen bedanken sich, dass er ihnen über schwere Zeiten hinweghilft. Plötzlich wird es ganz ruhig und der Saal, der kurz vorher noch nach einem Brüllerwitz gebebt hat, ist mucksmäuschenstill, wenn er von einer Frau erzählt, die nach einer schweren Erkrankung wenig Grund zum Lachen hat. Und in diesen Momenten merkt man dann, dass er nicht Witze erzählt um mit der Vermarktung Geld zu verdienen, sondern dass er es macht, um mit einfachen Mitteln die Welt ein klein wenig lustiger zu machen.

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Björn Fix (bf), Jahrgang 1970, passionierter Fotoreporter und ständiger Mitarbeiter bei PF-BITS seit der ersten Stunde. Als gut informierter, zuverlässiger und gern gesehener Zuschauer und Beobachter ist er vor allem zuständig für aktuelle und "fixe" Berichterstattungen aus der Region.