Gegenüber den Plänen von OB Boch für das neues Gewerbegebiet Klapfenhardt bildet sich von Seiten des Bürgerinitiative Nord heftiger Widerstand.
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Eigentlich war es vom Datum der Pressemitteilung als eine Art Weihnachtsgeschenk für die Stadt gedacht, als Oberbürgermeister Peter Boch am 22. Dezember in einer Pressemitteilung seine Pläne für zukünftige Gewerbegebiete erklärte und dabei das Waldgebiet Klapfenhardt nordwestlich des bereits bestehenden Gewerbegebietes auf der Wilferdinger Höhe als Ersatz für das nicht weiter zu verfolgende Gebiet Ochsenwäldle favorisierte.
Nicht glücklich mit dieser Entscheidung ist die Bürgerinitiative Nord, nach eigenen Aussagen 700 Mitglieder stark. Hier stört man sich in einer ersten Pressemitteilung vor allem am Vorgehen des OB, die man als „geschmacklos und nicht nachvollziehbar“ bezeichnet. Es sei bekannt, dass das Gebiet Klapfenhardt historisches Waldgebiet sei und Heimat mehrerer geschützter Tierarten darstelle. Zudem sei das Gebiet Trinkwasser- und Landschaftsschutzgebiet, weshalb in früheren Planungen das Gebiet als nicht geeignet für ein Gewerbegebiet angesehen wurde. Umweltschützer würden bereits eine Kampagne vorbereiten und auch ein juristische Weg sei denkbar und hätte gute Chancen.
Problematisch, so Sprecher Manfred Pflüger in einem Telefongespräch mit PF-BITS, sei auch der Umstand, dass Klapfenhardt so tief liegen würde, dass eine Abwasserversorgung nicht über Pforzheim möglich sei. Dass man in Kämpfelbach nicht sonderlich glücklich sei mit Abwässern aus Pforzheim, habe sich an den jahrelangen Diskussionen zu den Toilettenanlagen des Autobahnrastplatzes „Am Kämpfelbach“ und den Diskussionen mit dem Abwasserverband Kämpfelbachtal gezeigt.
In einer Antwort auf die Vorwürfe reagierte Boch inzwischen, dass er „ein bisschen enttäuscht über den scharfen Ton der Bürgerinitiative Nord“ sei. Mit Pflüger habe er vorab ein sachliches Gespräch geführt. Dem wiederum widerspricht Manfred Pflüger, der von Boch via „Telefonat vom Autotelefon“ einen Tag vorher informiert worden sei mit den Worten „Ich sage Ihnen das, bevor Sie es morgen in der Zeitung lesen.“
OB Boch zeigte sich dennoch dialogbereit. Die Stadt sei weiterhin „sehr gerne bereit, den Dialog mit der Bürgerinitiative fortzuführen und sich auch die Sicht der Naturschutzverbände anzuhören“. Klapfenhardt befände sich noch in der Prüfphase und es würden in diesem Jahr Artenschutz- und Umweltverträglichkeitsprüfungen beauftragt.