Nach dreijähriger Pause fand am "Fasnetsdienschdich in Dillweißenstein" wieder ein Umzug durch den Pforzheimer Stadtteil statt. Viele sind der Einladung gefolgt und haben bei bestem Wetter am Straßenrand gefeiert. (Lesezeit: 4 Minuten)
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Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel lockte am Faschingsdienstag etwa 15.000 Zuschauer aus der ganzen Region nach Dillweißenstein zur Jubiläumsauflage des Faschingsumzugs. Nach dreijähriger Pause präsentierten die organisierenden Vereine Belrem-Gilde, Bürgerverein Dillweißenstein, Kräheneck-Hexen, Karnevalsgesellschaft Hochburg, Pforzheimer Faschingsgesellschaft, Spielvereinigung Dillweißenstein und Fairplayers Pforzheim ein neues Konzept der Veranstaltung.
Buntes Programm mit viel Abwechslung
Geboten wurde ein bunt gemischter Umzug mit Motivwagen, Hexen, Musikgruppen, Tanzmariechen und Fußgruppen. Oberbürgermeister Peter Boch ließ es sich nicht nehmen, bei der Karnevalsgesellschaft Hochburg auf dem Wagen mitzufahren, bevor er dann auf der Ehrentribühne beim Ludwigsplatz seinen Platz bei der lokalen Prominenz einnahm. Auf der Umzugsstrecke waren mehrere Moderationspunkte eingerichtet, um das Publikum über die vorbeifahrenden Gruppen zu informieren. Jörg Augenstein unterhielt gekonnt das Publikum und war sichtlich begeistert, was die Vereine in Eigenregie auf die Beine gestellt haben. „Der Umzug hat der Stadt und Dillweißenstein gut getan und ich freue mich schon auf das nächste Jahr“.
Sicherheitskonzept geht auf
Die Polizei berichtet, dass sich etwa 500 Jugendliche abseits der Strecke aufhielten. Streitigkeiten zwischen den Gruppen konnten durch konsequentes Einschreiten der Einsatzkräfte verhindert werden. Es mussten sechs Platzverweise ausgesprochen werden, vier Personen wurden in Gewahrsam genommen. Durch die Jugendschutzteams wurden 180 Jugendliche angesprochen und teilweise wurde der mitgeführte hochprozentige Alkohol vernichtet. 35 Jugendliche mussten alkoholbedingt betreut werden. Ein Jugendlicher fiel aufgrund seiner erheblichen Alkoholisierung in die Nagold. Er konnte selbstständig ans Ufer kommen und wurde anschließend vom Rettungsdienst versorgt.
Jugendschutzteams in zivil unterwegs
Von strengen Augen unbemerkt beobachtet wurden die vielen jungen Besuchern von zahlreichen Teams, die sich in zivil unter das närrische Publikum mischten und bei Bedarf einschalteten. „Wenn wir bei Jugendlichen alkoholische Getränke entdecken, die sie noch nicht konsumieren dürfen, dann wird das direkt vor Ort vernichtet.“ So kann es schon mal vorkommen, dass eine Flasche Ramazotti vor den Augen der jungen Trinker im Gulli verschwindet oder mit dem Jacky Cola der nächste Baum gegossen wird. „Das ist der kürzeste Dienstweg,“ meint die Polizeibeamtin in zivil und lacht dabei. Und mit so einer direkten Vernichtungsaktion vor Ort erreicht man auch den größten Lerneffekt.
Schneemann geht in Flammen auf
Nachdem der Umzug am Ludwigsplatz angekommen war, wurde traditionell der Schneemann verbrannt. Jörg Müller, Vorstand der Belrem-Gilde und Präsident des Umzugsrats, verriet dem närrischen Publikum, dass dieses mal ganz genau gezählt wurde bei der Herstellung des Schneemanns: Genau 5.555 Wattebäuschchen wurden in dem Metallgerüst von den fleißigen Helfern verarbeitet. Prinzessin Suleima durfte den Schneemann entzünden und unter dem Gesang des Liedes „Winter ade“ verabschiedete das Dillweißensteiner Publikum den Winter und die fünfte Jahreszeit.
Partyband Knutschfleck macht den Abschluss
Den krönenden Abschluss des Umzugs machte die Band Knutschfleck auf der Bühne und heizten dem Publikum auf dem Ludwigsplatz mit vielen Titeln der neuen deutschen Welle ein.
Eine der größten Bildergalerien des Umzugs finden sie HIER.