Nach der Schändung der Gedenkkränze am Platz der Synagoge regt sich Empörung über die Tat. (Lesezeit: 2 Minuten)
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Der christlich-jüdische Gesprächskreis der Evangelischen Kirche, der seit 1984 Themen des christlich-jüdischen Dialogs behandelt, hat bei seinem Vortragsabend am gestrigen Mittwoch zur Entstehung des Alten Testaments mit den Teilnehmern des Vortragsabends eine gemeinsame Erklärung zur Schändung des Andenkens an die Reichspogromnacht abgegeben.
Nach der Gedenkveranstaltung am 9. November wurden nach der Veranstaltung die am Platz der Synagoge abgelegten Gedenkkränze von Unbekannten zerstört.
Das jüdische Leben ist wieder Teil von Deutschland geworden und soll es bleiben!“, heißt es in der Erklärung, die von Gerhard Heinzmann und Christoph Mährlein formuliert wurde. Die rund 40 Teilnehmer unterstützten einstimmig den Aufruf gegen Judenfeindlichkeit. Die Erklärung wurde auch von Rami Suliman und Andrew Hilkowitz von der jüdischen Gemeinde, sowie dem muslimischen Vorsitzenden der Christlich-islamischen Gesellschaft Pforzheim (CIGP), Fatih Aygün, unterstützt, die bei dem Vortrag ebenfalls anwesend waren.
Die Erklärung im Wortlaut
Seit Jahrzehnten trifft sich in Pforzheim der christlich-jüdische Gesprächskreis, um mit Vorträgen, Diskussionen und Veranstaltungen den Dialog der Religionen zu pflegen und wechselseitiges Verständnis und Toleranz zu fördern.
Wir – die Teilnehmer an diesen Gesprächen – sind verstört und empört über die Schändung des Andenkens an die Reichspogromnacht 1938. Es zeugt von völligem Unverständnis und Barbarei, dass die Gedenkkränze für diesen Exzess gegen die Juden in Deutschland zerstört wurden.
Wir rufen Alle in diesem Land und in dieser Stadt auf, der Judenfeindlichkeit entgegenzutreten und jede Art von Geschichtsfälschung zu bekämpfen. Das jüdische Leben ist wieder ein Teil von Deutschland geworden und soll es auch bleiben! Wir wollen nicht zulassen, dass sich Judenfeindlichkeit – offen oder versteckt – wieder Bahn bricht.