Zum 74. Jahrestag des Luftangriffs auf Pforzheim wird mit vielfältigem und zeitgemäßem Programm erinnert. (Lesezeit: 4 Minuten)
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74 Jahre liegt die Bombardierung Pforzheims nun zurück. Neben Entsetzen, tiefer Trauer und existenzieller Not empfanden die Überlebenden damals ein bewegendes Gemeinschaftsgefühl, Hilfsbereitschaft und den brennenden Wunsch nach Frieden.
In Erinnerung an dieses Ereignis begeht Pforzheim den Jahrestag 2019 unter dem Motto „Pforzheim schaut sich um!“. Entstanden ist ein vielfältiges Programm mit dem die Stadt Pforzheim und alle Kooperationspartner aus den Bereichen Kirche, Kultur, Schule und Gesellschaft ein Zeichen für Frieden und Toleranz setzen möchten. „Es ist unsere Absicht, die Bürger in das Gedenken mit einzubeziehen. Viele Menschen haben aufgrund ihres Alter, oder weil sie selbst oder ihre Familien erst lange nach dem Krieg nach Pforzheim gezogen sind, keinen direkten Bezug zu diesem Ereignis“, so Oberbürgermeister Peter Boch.
Wie auch in den Vorjahren findet am 23. Februar selbst wieder die offizielle Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof statt, bei der Oberbürgermeister Boch um 16 Uhr eine Ansprache hält. Am Abend wird ab 19.30 Uhr die Gedenkfeier mit „Lichtermeer“ auf dem Marktplatz stattfinden. Während die Glocken der Pforzheimer Kirchen dort zwischen 19.50 Uhr und 20.10 Uhr läuten, entsteht im Zentrum Pforzheims ein Meer aus den Lichtern der leuchtenden Kerzen. Ab 18.30 Uhr können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür Kerzen im Stadtlabor (Rathauspavillon am Marktplatz) abholen. Die Veranstaltung endet mit einem gemeinsamen Segen der verschiedenen Religionen und dem Schlusswort des Oberbürgermeisters.
Zur Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof am 23. Februar fährt um 15.30 Uhr ein Sonderbus ab Haltestelle Leopoldstraße, Steig 13. Zurück zum Leopoldplatz fährt der Sonderbus um 17.10 Uhr ab Hauptfriedhof Eingang Ost.
Außerdem besteht in diesem Jahr erneut die Gelegenheit, sich online oder persönlich im Foyer des Neuen Rathauses in einem Buch zum Inhalt der Resolution zu bekennen. Eine passende Gelegenheit dafür bietet die Übergabe des Wandernagelkreuzes an die Stadt Pforzheim am 13. Februar um 16 Uhr im Neuen Rathaus. Das Wandernagelkreuz wird anschließend bis zur Weitergabe am 23. Februar im Foyer stehen.
Zum Rahmenprogramm rund um den 23. Februar 2019 zählen etwa eine Klassenzimmerlesung des Amateurtheatervereins Pforzheim unter dem Titel „Pforzheim kannst du vom Atlas streichen“ am 19. Februar 2019 sowie das Theaterstück „1501 oder die der Pest abgewandte Stadt“, eine Koproduktion des Hebel-Gymnasiums mit dem Amateurtheaterverein Pforzheim. Am 24. Februar werden außerdem bei einem „Poetry Slam Special“ in der evangelischen Markuskirche Predigerinnen und Prediger sowie Poetinnen und Poeten in einem sprachgewaltigen Wettstreit für den Frieden gegeneinander antreten.
Das gesamte Programm ist unter www.pforzheim.de/gedenktag zu finden.
Am 23. Februar 1945 wurde Pforzheim bombardiert und in Schutt und Asche gelegt. Mehr als 18.000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Zum 74. Jahrestag dieses Datums trauern wir um die Toten. Gleichzeitig gedenken wir aller Opfer des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Wir lehnen jede Instrumentalisierung dieses Tages ab. Deshalb rufen wir zum gemeinsamen Auftreten und Handeln am 23. Februar 2019 auf.
Quelle(n): pm