Was passiert mit dem Wartbergbad?

Abgestützter Untergrund im Wartberg-Freibad (Foto: Stadt Pforzheim)

Auch im Wartberg-Freibad sind zentrale Einrichtungen buchstäblich am Ende und sorgen für Fragezeichen in Sachen nächster Saison.

(Lesezeit: 3 Minuten)

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Die Meldungen ließen Ende letzter Woche aufhorchen: In einer kurzfristig einberaumten Besichtigung führte Bürgermeister Dirk Büscher eine Delegation des Gemeinderates in die Tiefen des Wartbergbades – genauer: In den Kellerbereich der Umkleidekabinen.

Denn das, was es dort zu geben sehe, müsse nachdenklich machen: Massive Holzstützen, weil der verrostete Stahlbeton die schwere Last des Gebäudes nicht mehr tragen kann. Und die Not-Stützen werden von Jahr zu Jahr mehr. Im Winter sei dieser unterirdische Bereich wie eine Tropfsteinhöhle, alle zwei bis drei Jahre müsse das Stützholz ausgetauscht werden. „Das Gebäude ist abgängig,“ so Bürgermeister Büscher, „angesichts der maroden Substanz kommt nur noch ein Abbruch infrage; ich lasse gerade alternative Angebote einholen“. Auch an anderen Bereichen des Wartbergbades sehe es nicht besser aus, was letztlich auch durch die buchstäblich feuchte Umgebung bedingt ist.

Schon für den Umkleidebereich war das Jahr 2019 ein Jahr der Ausnahmegenehmigung. Baustatiker gaben dem Umkleidebereich nur noch dieses eine Jahr, bevor es gesperrt werden müsse. Das auch, weil viele Bauteile gar nicht mehr saniert werden könnten.

Und so reiht sich das Wartbergbad ein in die Pforzheimer Bäderlandschaft, die zum heutigen Tage nur noch zwei Hallenbäder und ein Freibad zählt. Das Fritz-Erler-Bad als einer der Hallenbäder ist zudem derzeit wegen der Deckenarbeiten ebenfalls geschlossen.

Wo bleibt es, das Bäderkonzept?

Das alles wäre schon eine Zumutung, wenn es denn endlich ein Bäderkonzept gäbe, was allerdings immer noch auf sich warten lässt. Dabei geht es eigentlich längst nicht mehr um die Frage, ob Pforzheim ein Kombibad mit Hallen- und Freibad auf dem Wartberg braucht oder ein gesondertes Innenstadtbad und ein saniertes Wartbergbad.

Denn aktuell teilen sich 125.000 Einwohner (wenn man jetzt nur Pforzheim zählt) ein einziges Stadtteilbad mit einem Becken. Das sich Schwimmer, Schulen und Sportvereine teilen sollen.

Dass immer weniger Raum bleibt, um innerhalb des Gemeinderates und der Stadtverwaltung einen Schuldigen zu suchen, der für all diese Misere zuständig ist, ist kaum noch zu übersehen. Es spielt schon längst keine Rolle mehr, wer es verursacht hat, ob nun der Gemeinderat, der zuständige Gemeinderatsausschuss, Bürgermeister Büscher oder wer auch immer. Es braucht eine Linie nach vorn und keine Ausrufezeichen nach hinten.

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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.