Die Würmtalhalle war fast bis zum letzten Platz besetzt, als am Samstag pünktlich um 20:01 Uhr die Leutrum-Garde Würm unter der Leitung von Tambour Florian Bähr die 39. Prunksitzung mit Schalmeienklängen eröffnete. (Lesezeit: 5 Minuten)
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Nicht nur viele Würmer Bürgerinnen und Bürger, teilweise in phantasievollen Kostümen, sind der Einladung des Spielmannszuges gefolgt sondern auch Bewohner vom benachbarten Huchenfeld sowie Abordnungen verschiedener Fastnachtsvereine. Besonders freute sich Moderator Manfred Ott darüber, dass er auch wieder Ursula Heinrich, die Präsidentin des Verbandes für das Spielmannswesen in Baden-Württemberg begrüßen konnte, die seit neun Jahren mit ihrer Freundin Sabine Grokenberger jedes Jahr zur Prunksitzung ins Würmtal kommt.
Nach zwei Musikstücken wurde auch das aktuell größte Geheimnis des Stadtteils gelüftet und die versammelte Festgemeinschaft erhob sich von den Sitzen zur Begrüßung des Prinzenpaares Laura I. (Hüllwegen) und Daniel I. (Vollmer). Beide stammen aus fastnachtsbegeisterten Familien und formulierten dies auch treffend in ihrer Begrüßungsrede.
Stadtoberhaupt steigt in die Bütt
Die Gastgeber hatten sich in gewohnter Weise ein kurzweiliges Programm einfallen lassen, dieses begann mit einem flotten Marschtanz der Goldfunken der Pforzheimer Faschingsgesellschaft PFG. Ein Debüt als Büttenredner in Würm gab Oberbürgermeister Peter Boch, der in gereimter Form die Würmer und die Vereinsarbeit der Leutrum-Garde lobte. Ebenfalls in Reimen tat er kund, dass für das reparaturbedürftige Dach des Vereinsheims in der Ammerau sich neben den vielen Gönnern aus dem Ort ein Großspender gefunden hat und die Stadt- und Kreissparkasse Pforzheim-Calw einen Beitrag beisteuert, denn dann „vergeht bald der Nässe-Schmerz und es lacht wieder das Musiker-Herz.“ Über den Betrag von 7000,– Euro darf sich der Musikverein freuen. Als Geschenk bekam er einen Wimpel mit dem Würmer Wappen und dem Pforzheimer Stadtwappen überreicht.
Eine besondere Aufgabe hatte sich Ott für den Ehrengast auch noch überlegt, denn es galt, den bestehenden Rekord des „schnellsten Küssers im Land“ zu schlagen, der vom letzten Ortsvorsteher Rüdiger M. Nestler mit 13,1 Sekunden aufgestellt wurde. Dazu kamen einige Damen der LG auf die Bühne und stellten sich in einer Reihe auf, aber kaum waren sie nach dem Startsignal durch das Stadtoberhaupt geküsst worden, liefen sie hinter der wartenden Reihe vorbei und stellten sich erneut an. Immerhin stoppte der Sekundenzeiger nach dem ersten Durchlauf bei 9,8 Sekunden und Boch darf den Rekord mit ins Rathaus nehmen.
Auch die Tanzformation „Mama Mias“ der Kohlrabiner aus Büchenbronn waren wieder zu Gast und nahmen die Besucher mit unterschiedlichen Tänzen und Kostümen auf eine musikalische Weltreise mit. Gefolgt wurden sie durch eine Büttenrede des Würmer Urgesteins Sigfried Bähr, der als „Würmer Digitalbeauftragter“ mit reichlich lokalem Tratsch das Pubikum belustigte. Begleitet wurde er von Jan Riedel am Klavier und von Holger Arndt am Akkordeon. Die Guggen-Gaiße aus Kieselbronn heizten vor der Pause nochmal gehörig ein und brachten mit ihren Stimmungsliedern das Publikum zum Tanzen.
Im zweiten Teil der Prunksitzung präsentierten sich vier Mitglieder des Vereins und zeigten auf lustige Weise ihre Hilfsbereitschaft auf dem Stillen Örtchen und ernteten hierfür viele Lacher. Seit 50 Jahren bei der Leutrum-Garde dabei ist Andrea Werner, die auch in diesem Jahr wieder eine Büttenrede mitgebracht hat. Als Überraschung wurde sie von der ersten Vorsitzenden Cindy Schulze für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt.
Den tänzerischen Abschluss bildete die Formation Flößer and Friends von der Pforzheimer Faschingsgesellschaft PFG mit einer musikalischen Revue durch die letzten hundert Jahre unter dem Motto „Musik ist unser Leben“ bevor die Leutrum-Garde dann beim großen Finale nochmal einige Lieder aus ihrem bunten Programm spielten.
Fotos von der Veranstaltung finden sie hier.