Pforzheim eine von 40 Modellkommunen, die in den nächsten beiden Jahren einen Selbstcheck durchführen.
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Wie kann das Zusammenleben vor Ort in Vielfalt, unabhängig von Herkunft, Weltanschauung und Religion, verbessert werden? Dies ist eine der zentralen Fragestellungen eines bundesweiten Modellprojekts der „Bertelsmann Stiftung“ und der „PHINEO gAG“. Aktueller könnte ein Projekt angesichts Zeiten wie diesen, in denen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt das Zusammenleben und die Demokratie angreifen, nicht sein.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema gewinnt schon seit längerem stärker an Bedeutung. In dem Modellprojekt werden 40 Modellkommunen in den nächsten beiden Jahren einen sogenannten „Selbstcheck Weltoffene Kommune“ durchführen. Die Stadt Pforzheim gehört als eine der ersten Kommunen dazu. „Pforzheim zeigt dadurch bundesweit sein Interesse an Toleranz und einem guten Miteinander in der Kommune und will sich klar gegen Anfeindungen, Drohungen und Gewalt von Personen positionieren. Für mich ist dieses Projekt eine ausgezeichnete Möglichkeit, Pforzheim als weltoffene Stadt zu positionieren“, so Oberbürgermeister Peter Boch.
Bürgermeister Frank Fillbrunn ergänzt: „In Pforzheim ist die Integration verschiedener Kulturen und Nationalitäten bereits fester Bestandteil vieler Projekte, Initiativen und städtischer Maßnahmen. Wir möchten mit dem Modellprojekt sowohl an diese vorhandene Vielfalt anknüpfen als auch Neues für Pforzheim entdecken und auch einen kritischen Blick darauf richten, was wir noch besser machen können.“
Verwaltung und Zivilgesellschaft können mit Hilfe des genannten „Selbstchecks“ eine Einschätzung vornehmen, wie weit Pforzheim auf dem Weg zu einer Weltoffenen Kommune bereits ist und gleichzeitig die Integrations- und Vielfaltpolitik der Stadt gemeinsam weiterentwickeln. Das Modellprojekt Weltoffene Kommune wird von der gemeinnützigen PHINEO AG (Analysehaus für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement) und der Bertelsmann Stiftung mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration durchgeführt. Pforzheim macht damit den nächsten Schritt, eine weltoffene Kommune zu werden.
Der Prozess startete am vergangenen Freitag mit einem Auftaktgespräch in Pforzheim, um sich kennenzulernen und das Verfahren für die zukunftsorientierte Gestaltung der Weltoffenheit in Pforzheim zu beginnen. „Darüber hinaus kann gemeinsam mit Politik, Verwaltung und der Bürgerschaft das Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich für die Weltoffenheit einsetzen weiter gestärkt werden,“ so Oberbürgermeister Peter Boch.
Im Projektzeitraum werden
- ein Selbstcheck (Analyse des Status quo) zur „Weltoffenheit“ durchgeführt, um die Integrationsarbeit und das Zusammenwirken mit den einzelnen Akteuren weiterzuentwickeln
- Angebote für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung entwickelt, um wirkungsvoller Rassismus, Diskriminierung und Konflikten entgegenzutreten
- Bürgerdialoge mit Einwohnerinnen und Einwohnern veranstaltet, um Ideen für Maßnahmen weiterzuentwickeln und ein gemeinsames Verständnis und die Akzeptanz aufzubauen
„Wir freuen uns, dieses Vorhaben begleiten zu dürfen und durch Impulse zu unterstützen“, so die Projektverantwortlichen Samera Bartsch, PHINEO gAG, und Claudia Walther, Bertelsmann Stiftung. Die Erfahrungen der Stadt werden wiederum anderen Kommunen zur Verfügung gestellt. Da es in Pforzheim bereits geeignete Projekte gibt, kann dieses Modellprojekt nahtlos andocken. Die Vorteile für Pforzheim liegen auf der Hand: Erfahrene Partner stehen im Hintergrund zur Verfügung und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration fördert das Projekt. Die Begleitung ist kostenfrei für die Stadt, es sind keine Eigenmittel erforderlich. „Die Aussenwirkung ist auch nicht zu unterschätzen“, unterstreicht der Oberbürgermeister. Mit dem positivem Label „Weltoffene Kommune“ setze man gleichzeitig Zeichen für junge Menschen und Familien.
Quelle(n): pm