Dutzende Corona-Infektionen in fleischverabeitendem Betrieb in Birkenfeld

Müller Fleisch in Birkenfeld/Enzkreis

Nach einem positiv getesteten Mitarbeiter sind nach Informationen des Landratsamts Enzkreis bei Nachuntersuchungen von 250 weiteren Mitarbeitern rund 90 Corona-Infektionen festgestellt worden.

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Ein fleischverarbeitender Großbetrieb in Birkenfeld (Enzkreis) wurde am gestrigen Donnerstag nach dem Auftreten einer Vielzahl von Corona-Infektionen in der Belegschaft vollständig unter Quarantäne gestellt, wie das Landratsamt Enzkreis mitteilt. Nach Medienberichten handelt es sich beim betroffenen Betrieb um Müller Fleisch.

Nach einem positiven Test einer Person wurden durch routinemäßig Kontaktpersonen ermittelt. Dabei stellte sich heraus, dass diese Person mit weiteren Mitarbeitern der betroffenen Firma wohnt. Diese Kontaktpersonen seien ebenfalls getestet worden und bis Ostermontag wurde bei zehn weiteren Personen ebenfalls eine Corona-Infektion festgestellt. Ab Dienstag wurden dann rund 240 Mitarbeiter vor Ort im betroffenen Betrieb getestet mit dem Ergebnis, dass von diesen rund 250 Personen etwa 90 Personen mit dem Corona-Virus infiziert sind.

Die positiv getesteten Mitarbeiter werden laut Landratsamt unter Quarantäne gestellt und dürfen vorübergehend nicht mehr arbeiten. Das gelte auch für Mitarbeiter, die negativ getestet seien, aber Krankheitssymptome zeigen.

Alle weiteren Mitarbeiter dürften zwar weiter arbeiten, müssen aber eine „Arbeitsquarantäne“ einhalten, um weitere Infektionsketten zu vermeiden. Sie dürfen sich daher nur an ihrem Wohnort und im Betrieb aufhalten. Da es sich bei einem lebensmittelverarbeitenden Betrieb und „kritische Infrastruktur“ handle, dürfe der Betrieb grundsätzlich unter Einhaltung der Quarantänevorschriften weiterarbeiten.

Am heutigen Freitag wurden weitere Tests durchgeführt, die über das Wochenende fortgesetzt würden. Bis Sonntagabend sollen von bis zu 450 Mitarbeitern entsprechende Abstriche an Labore geschickt werden. Auf Basis dieser Ergebnisse werde das Landratsamt weitere Maßnahmen veranlassen.

Risiko für Verbraucher könne ausgeschlossen werden

Das Landratsamt weist darauf hin, dass ein Risiko für Verbraucher ausgeschlossen werden könne, da laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bisher keine Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus über Fleisch als Übertragungsweg bekannt seien. Zusätzlich könne ein Infektionsrisiko weiter verringert werden, in dem die Lebensmittel erhitzt würden.

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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.