Klinikvertreter beobachten weniger Patienten in Notaufnahmen und appellieren, bei Krankheitssymptomen weiterhin den Arzt aufzusuchen. (Lesezeit: 2 Minuten)
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„Wer an einer anderen Erkrankung als an COVID-19 leidet und eine medizinische Behandlung benötigt, sollte sich nicht scheuen, seine Hausarztpraxis oder eine Klinik aufzusuchen.“ Mit diesem Appell richtet sich die „Steuerungsgruppe medizinische Versorgung“, die am Freitagnachmittag per Videokonferenz im Landratsamt tagte, an Menschen beispielsweise mit Herzproblemen oder einem Verdacht auf Schlaganfall, aber auch mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder einer Zuckererkrankung. Der Steuerungsgruppe gehören Vertreter der Kliniken, der niedergelassenen Ärzte, der Rettungsdienste sowie der Stadt- und Kreisverwaltung mit dem Gesundheitsamt an. Die Runde stimmt sich in regelmäßigen Abständen eng ab, um so eine bestmögliche Betreuung von Menschen zu gewährleisten, die an COVID-19 erkranken.
Besorgniserregend weniger Notfälle
„Im Moment ist in den Notaufnahmen nicht viel los“, berichten einige der Klinikvertreter. „Wir haben den Eindruck, die Menschen fürchten, sich in den Praxen oder Krankenhäusern mit dem Corona-Virus zu infizieren.“ Dazu bestehe jedoch kein Anlass. Auch wenn es natürlich keinen hundertprozentigen Schutz gebe, sei dort über die regulären Hygiene-Maßnahmen hinaus die nötige Vorsorge getroffen, um eine Corona-Ansteckung zu vermeiden.
Dazu komme, dass zwischenzeitlich die so genannten Infekt-Ambulanzen in Pforzheim und im Enzkreis erste Anlaufstelle für Menschen mit COVID-19-typischen Symptomen wie Fieber oder Atemwegsbeschwerden seien. In diesen von Haus- und Fachärzten aus der Region mit Unterstützung des Gesundheitsamtes eigens eingerichteten Zentren, die nur nach vorheriger Terminvereinbarung aufgesucht werden können, werden die Patienten genauer untersucht, bei Bedarf auch gleich auf das neuartige Corona-Virus getestet oder an eine zentrale Abstrichstelle verwiesen.
„Dieses ambulante Netz entlastet die Hausarztpraxen und Kliniken, damit sie ihren regulären medizinischen Versorgungsauftrag weiterhin erfüllen können“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Brigitte Joggerst. So werde ein Eintrag des Virus in die Hausarztpraxen und Kliniken verhindert. „Daher unsere Bitte: Wenn Sie ernsthafte Beschwerden haben, gehen Sie bitte unbedingt zum Arzt.“
Quelle(n): pm