Kunstausstellungen im Ausstellungsraum von "Stattbad Pforzheim" können virtuell online besucht und betrachtet werden.
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Im kühlen Nass seine Bahnen ziehen oder am Sonntagnachmittag durchs Museum schlendern und sich von Kunstwerken inspirieren lassen – aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie ist bis auf weiteres nicht alles möglich, die Türen vieler Freizeit- und Kultureinrichtungen bleiben vielerorts auch weiterhin geschlossen. Ein Grund mehr für das „Stattbad“, seine Türen für das neue Projekt „Wertmassen im Stattbad“ der Fotografin Maks Dannecker zu öffnen und so das virtuelle Betrachten der Installation in der Atmosphäre der ehemaligen Jugendstil-Schwimmhalle zu ermöglichen.
Das Projekt „Stattbad. Virtueller Projektraum im alten Emma-Jaeger-Bad“startete im Jahr 2019 mit der ersten Ausstellung „Betrachtung und Widerstreit“. In der ehemaligen Männerschwimmhalle des Emma-Jaeger-Bades in Pforzheim, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, werden Kunst- und Designprojekte mit 3D-Rundgängen Rundgängen virtuell erlebbar gemacht.
„Das Stattbad gibt Kreativschaffenden eine digitale Plattform für ihre Projekte in der besonderen Atmosphäre der alten Schwimmhalle. Unsere spezielle Technik schafft dabei ein sehr realistisches Raumerlebnis, ermöglicht es dem Betrachter aber gleichzeitig, ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen“ sagt Matthias Lüben, der Initiator und Leiter des Projektes. „Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, Kreativschaffenden eine Präsentationsmöglichkeit zu bieten, die zudem auch den Standort Pforzheim überregional positioniert“, ergänzt Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft beim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim.
In der nun gezeigten Installation „Wertmassen im Stattbad“ setzt sich die Fotografin Maks Dannecker thematisch mit der alten Schwimmhalle auseinander. Dabei greift die Künstlerin auf ihre auf wenige Farben reduzierte, fast geheimnisvolle Bildserie zurück, welche das gegenwärtige Streben nach materiellen Werten und den Hype um den Börsenhandel verknüpft und in „Pool-Bildern“ gipfelt. Der Pool steht für sie dabei als Sammelbecken und Lagermöglichkeit in vielerlei Beziehung, der Tresor als sicherer Ort und Schutzbehältnis birgt in ihrer freien Arbeit aber nicht (nur) materielle Werte, sondern erscheint offenkundig weiter gefasst zu sein. Maks Dannecker beschreibt ihre Pool-Bilder als „unkonventionelle Optionen, Tresore zur Lagerung von Edelmetallen“ mit einem Augenzwinkern: Was an dieser Aussage real, was fiktiv ist, verrät sie nicht. Mal als Panorama, mal nahsichtig ausschnitthaft angelegt, ragen hier im Wechselspiel von extremen Schärfen und bewussten Unschärfen Fragmente weißer Baukörper aus wolkig schwarzen Vegetationen als Embleme von Landschaft. Türkis fluide Flächen assoziieren beim Betrachter unwillkürlich die Rand- und Uferlagen von künstlich angelegten Gewässern.
Die gelernte Fotografin Maks Dannecker (Jahrgang 1976, wohnhaft in Salach) verarbeitet bevorzugt Fragmente aus ihrem beruflichen und privaten Alltag in verschiedenen Werkserien. Maks Dannecker hat ihre Arbeit bislang national und international in einer Vielzahl von Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen gezeigt. Seit 2019 ist sie Mitglied der Neuen Gruppe, Haus der Kunst, München. Ihre Arbeiten sind in verschiedenen Sammlungen vertreten, u.a. in der renommierten Berliner Sammlung Haupt „Dreißig Silberlinge – Kunst und Geld“, sowie in der Salzburger Sammlung Spallart.
Die Installation „Wertmassen im Stattbad“ sowie die vorherige Ausstellung „Betrachtung und Widerstreit“ sind unter www.stattbad.digital abrufbar.
Das Projekt „Stattbad“ ist eine Kooperation von Pforzheimer Kreativschaffenden mit dem EMMA – Kreativzentrum Pforzheim. Das nächste Projekt im Stattbad, die Performance „Der Massenmensch“ der Designerinnen Janina Au und Lena Hetzel, ist bereits in Vorbereitung.
Quelle(n): pm