Arbeitsmarkt weiterhin unter Druck, Anstieg hat sich verlangsamt. Abstand zum Bezirk Mannheim vergrößert. Einbruch auch im Ausbildungsmarkt.
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Von Juni auf Juli 2020 ist die Arbeitslosigkeit weiter angestiegen, wenn auch verlangsamt. Auf 7,8 Prozent steht die Marke, ein Anstieg von 0,1 Prozentpunkten zum Vormonat. Weiterhin hat Pforzheim in Sachen Arbeitslosigkeit die „rote Laterne“ im Land und hat den Abstand zum zweitschlechtesten Bezirk Mannheim um 0,1 Prozentpunkten auf nun 0,3 Prozent vergrößert.
Im Vergleich zu den Vorjahreszahlen offenbart sich, dass der Kreis Pforzheim sehr stark von der Corona-Krise betroffen ist. Hier unterscheiden sich die Marken um deutliche 2,3 Prozent; im Juli 2019 lag der Zähler für die Arbeitslosenquote in Pforzheim noch bei 5,5 Prozent. In diesem Vergleich schneidet der Landesdurchschnitt mit einer Verschlechterung von 1,3 Prozent deutlich milder ab.
Insgesamt waren 5.374 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 2.627 (48,9 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2.747 (51,1 Prozent) in der Grundsicherung. Im Juli wurden 162 Stellenangebote gemeldet, zehn oder 6,6 Prozent mehr als im Vormonat und 61 oder 27,4 Prozent weniger als im Juli 2019. Derzeit sind 778 offene Stellenangebote im Bestand, 338 oder 30,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Weiterhin sehr viel Kurzarbeit
Nach wie vor wird das Instrument der Kurzarbeit von den Betrieben in einer noch nie da gewesenen Größenordnung in Anspruch genommen. Dadurch konnte bislang verhindert werden, dass die Arbeitslosigkeit die Höchstwerte der Finanzkrise 2009 mit mehr als 19.000 Arbeitslosen im gesamten Arbeitsmarktbezirk Nagold-Pforzheim erreicht.
„Mit unseren vielfältigen Förderangeboten wollen wir verstärkt in die Weiterbildung investieren, von arbeitslosen Menschen und gerade auch von Beschäftigten. Dadurch werden diese nicht nur für neue Anforderungen fit gemacht, auch ihre Bindung an den Betrieb wird gestärkt. Wir unterstützen unsere Unternehmen gerne dabei, die Krisenzeit für die Qualifizierung ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu nutzen und so den in vielen Branchen anstehenden Strukturwandel voranzubringen“, so Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.
Einbruch auch im Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2019 bis Juli 2020 meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim für den gesamten Bezirk 3.381 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle, 119 oder 3,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Von diesen waren 1.181 im Juli noch auf der Suche.
Gleichzeitig wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 4.155 Ausbildungsstellen gemeldet, elf oder 0,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Davon waren im Juli noch 1.712 Ausbildungsstellen unbesetzt.