Aktivisten von "Animal Save Movement" demonstrieren mit lokaler Ortsgruppe und protestieren gegen Ausbeutung von Tieren.
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Zum inzwischen dritten Mal demonstrierten am Samstag Aktivisten der Tierrechtsorganisation „Animal Save Movement“ vor den Toren von Müller Fleisch in Birkenfeld mit einer Mahnwache – und das jeweils geschlagene zwölf Stunden lang. Um drei Uhr am Samstagmorgen fanden sich die rund 35 Aktivisten vor den Toren der Schlachttiereinlieferung ein und demonstrierten bis 15 Uhr. Angereist sind die Aktivisten dazu aus der Region, aber auch aus Lüneburg fand eine Aktivistin den Weg zur Mahnwache nach Birkenfeld.
Die Birkenfelder Ortsgruppe „Birkenfeld Cow Save“ ist eine von über 20 Ortsgruppen in Deutschland und will insbesondere vor den Toren von Müller Fleisch regelmäßige Mahnwachen abhalten. Sie ist dabei eine Gruppe von rund 900 Ortsgruppen in über 70 Ländern. „Unsere Forderung ist, dass Tiere ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit leben dürfen“, so Organisator Bruce Jung. Ein Aspekt hierbei ist, ankommende Tiertransporter zu filmen und Tieranlieferungen zu dokumentierten. Bis um 14 Uhr beobachteten die Tierschützer den gesamten Samstagmorgen über rund 30 Tiertransporter. „Viele Menschen sehen nur noch die abgepackten Lebensmittel im Supermarkt und nicht mehr die Tiere“, so Jung. „Wenn sie die Tiere hier sehen und schreien hören würden, dann würden viele Leute Fleisch von ihrem Speiseplan streichen.“
Obwohl die Aktivisten durchgehend vegan leben und auf Fleisch verzichten, ist aber der reine Protest gegen den Fleischkonsum nicht der eigentliche Antrieb. Man setze sich für eine Welt ein, in der „alle Tiere als moralisch gleichwertig zu betrachten sind und nicht mehr als Eigentum gesehen werden“. Gekämpft wird hierbei gegen den so genannten Speziezismus, der eine Weltanschauung beschreibt, in der der Mensch bestimmt, welche Tiere ausgebeutet und getötet werden dürften.
Negativen Gegenprotest von vorbeifahrenden Autos sieht Jung nicht; eher das Gegenteil sei der Fall. Viele Autofahrer würden hupen und den Daumen nach oben strecken, manchmal halten Autofahrer auch an, um mit den Demonstranten ins Gespräch zu kommen. Mit Müller Fleisch selbst gibt es dabei kaum Berührungspunkte – regelmäßig fahren Müller-Lastwagen vorbei. Während bei der ersten Mahnwache noch ein Sicherheitsdienst „Grenzen“ um die Schlachttiereinlieferung gezogen hat, bleiben inzwischen die Tore die meiste Zeit schlicht geschlossen. Und auch der einzelne Streifenwagen der Polizei, der regelmäßig vorbeischaut, parkt in einiger Entfernung in fast schon demonstrativer Zurückhaltung.