Digitale Ausstellung ermöglicht 360-Grad-Rundgang durch die Pforzheim Galerie mit allen Exponaten.
(Lesezeit: 3 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Seit rund vierzig Jahren beschäftigt sich Fero Freymark (geb. 1939 in Köln) auf künstlerische Weise mit elementaren Dingen, wie Strukturen, Gesteinsformationen und dem Meer. Dabei nimmt er sich die Natur zum Vorbild. Ausgehend von einem Rückblick auf die eigene künstlerische Basis wird der Künstler Fero Freymark in der Pforzheim Galerie aktuelle Arbeiten zeigen, die in den letzten Monaten des Vakuums entstanden sind. Eine Zeit, wie diese ermöglichte ihm, so Freymark: „einen Blick durch ein Fenster zurück und gleichzeitig nach vorne“ zu werfen.
Im vergangenen Jahr entstand seine Hommage an das Bauhaus und dessen Prinzipien, die ihm seit seiner Zeit als Mitarbeiter am Neubau des Stadttheaters Gelsenkirchen in der „Bauhütte Architektur + Kunst“ von Prof. Werner Runau, eine zentrale Maxime waren. Dort kam der damals 19-jährige mit international bedeutenden Künstlern, wie Yves Klein, Jean Tinguely und dem britischen Bildhauer Robert Adams in Berührung.
Seit Anfang der 70er Jahre bereiste Freymark die Provence, später die Bretagne und war fasziniert von der Landschaft und dem Licht des französischen Südens und Süd-Ostens. 1984 richtete er sich ein Atelier in Gordes, östlich von Avignon, ein und „begriff“, nach eigener Aussage, dass „diese Steinbrüche seine künstlerische Heimat werden sollten. Ihn zogen die steil aufragenden Wände nach der Sprengung in ihren Bann, die Formationen mit ihren Rissen, Kanten, den Vor- und Rücksprüngen.
Hier lotete Fero Freymark das Zusammenspiel von Volumen und Raum aus. Es zeigt sich eine bildhauerische Auffassung, die in der Skulptur eine Kongruenz zur Architektur spüren lässt. Dabei ist es stets die große Form, das Wesentliche, was ihn interessiert und das er zeichnerisch oder plastisch – skulptural umsetzt. Später waren es die riesigen Granitsteine der bretonischen Küste nahe Ploumanac’h mit ihren weichen Rundungen, die ihn inspirierten. Freymark bezeichnet sie als „Fastskulpturen“, deren Strukturen er studierte – und studieren heißt in seinem Falle – er zeichnete sie. Auf großen Kartons erfasste er die Felsen, indem er, mit immer wiederkehrenden Kürzeln des Federhalters, linear die Rundungen modellierte und so aus einer schier unendlichen Vielzahl von Zeichen ein großes Ganzes entstehen ließ.
In den letzten Monaten sind, in der Auseinandersetzung mit der eigenen künstlerischen Vergangenheit, völlig neue Werkkomplexe entstanden, die in der Ausstellung in der Pforzheim Galerie anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers im vergangenen Jahr, erstmals gezeigt werden können und den Überblick über sein Gesamtwerk ergänzen.
Pandemiebedingt wurde die Ausstellung in der aktuell geschlossenen Pforzheim Galerie am Dienstag mit einer digitalen Vernissage (Zugriff unter: https://pforzheim.de/ausstellungfreymark) eröffnet. Ein 360-Grad-Film erlaubt den digitalen Besuch der Schau. Für Kinder und ihre Familien wird in Fortsetzung der Ausstellung „Traumreisen“ ein attraktives virtuelles Mitmachprogramm erstellt, das jede Menge kreativer Angebote für die junge Generation und ihre Familien bereithält.
Quelle(n): pm