Mit der Handpuppe "Sissi" und Experimenten können Kinder die Wirksamkeit von Händehygiene erforschen. (Lesezeit: 3 Minuten)
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In Zeiten der Corona-Pandemie sind Jung und Alt für Abwechslung im Alltag dankbar. Doch die Hygienevorschriften machen dies vielerorts schwer, wenn nicht gar unmöglich. Wie dies im Kindergarten und an der Schule dennoch bewerkstelligt werden könnte, hat sich Isabelle Bender überlegt. Sie arbeitet beim DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis als Schulkoordinatorin und ist zudem als Erste-Hilfe-Ausbilderin tätig. Bereits im Frühjahr hat sie sich Gedanken gemacht, wie man Kindern die Wichtigkeit von Hygiene und der Sinn der Schutzmasken verständlich und zeitgemäß erklären kann.
Da es im DRK-Kreisverband Rems-Murr ähnliche Pläne gab, wurden die Ideen gebündelt und zu einem Pilotprojekt ausgearbeitet, das im neuen Jahr landesweit an Schulen und Kindergärten angeboten werden soll. Mit dabei sein bei dem rund 90-minütigen Besuch in der jeweiligen Einrichtung wird die Handpuppe „Sissi“. „Sie ist ein echtes, kleines Dreckschweinchen“, sagt Bender schmunzelnd. „Sissi niest zum Beispiel kräftig – nicht in die Armbeuge. Die Kinder enttarnen dann diesen Nies- und Husten-Etikette-Fehler.“ Auch das Abstandhalten ist ein Thema in der Schulung: Mit einem gebastelten Virus, der an einem 1,5 Meter langem Band befestigt ist, erhalten die Kinder ein Gefühl dafür, wie weit der empfohlene Abstand ist.
Mittels Glitzerpulver auf einer Türklinke wird zudem deutlich, wie schnell sich die Partikelchen von der Handfläche aus verteilen – zum Beispiel im Gesicht, weil man sich an der Nase kratzt. „So sehen die Kinder, wie schnell sich ein Virus verbreiten kann“, merkt Bender an. Großen Spaß hat den Teilnehmern bisher der Versuch mit dem Schwarzlichtkasten gemacht: Die Kinder bekommen fluoreszierende Creme auf die Hände und verreiben sie. In dem Schwarzlichtkasten leuchten nun beim Betrachten die Stellen auf, wo sich diese Krankheitserreger verstecken könnten. Und nach dem Händewaschen dürfen die Kinder kontrollieren, wie gründlich sie waren.
Je nach Alter passt Bender die Übungen und Versuche an die Gruppen an. Älteren Grundschülern zeigen sie auch, dass ein Mund-und-Nasen-Schutz auch Gefahren birgt, wenn sich bei mehrmaligen Gebrauch dort Bakterien einnisten.
Bender hat zusammen mit Nina Siegle (DRK Rems-Murr) und Jovin Bürchner (DRK-Landesverband) übers Internet schon über 100 Interessierte aus anderen DRK-Kreisverbänden für dieses Projekt geschult. Zudem gibt es aus den Reihen des Ehrenamts im hiesigen DRK-Kreisverband die Bereitschaft, sie bei der Umsetzung des Programms zu unterstützen. Die Hygiene-Schulung bietet der DRK-Kreisverband jeweils als Kurs für Kindergärten, für Grundschulen an. „Das Projekt ist vom Konzept her aber auch für die Orientierungsstufen aller weiterführenden Schulen vorgesehen“, ergänzt Bender.
„Aufgrund der momentanen Situation übernimmt das DRK alle anfallenden Kosten bis Dezember 2020, sodass die Hygieneschulung dieses Jahr kostenlos angeboten werden kann“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Adam. Das Projekt wird durch den Corona-Nothilfefonds des DRK gefördert. Interessierte melden sich bei Isabelle Bender per Mail an i.bender@drk-pforzheim.de.
Quelle(n): pm