Dillweißensteiner Neujahrstradition wird auch zu Corona-Zeiten mit ausdrücklicher Genehmigung der Stadtverwaltung zelebriert.
(Lesezeit: 2 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
„Wir starten mit Gemeinsinn, Zusammenhalt und Zuversicht in 2021“, so die Vorsitzende des Dillweißensteiner Bürgervereins und Stadträtin Petra Bösl. Und so grüßt Dillweißenstein zum Neuen Jahr mit traditionellem Glockengeläut vom Dillsteiner Türmle an der Hirsauer Straße. 40 Jahre währt der Brauch nun. Doch wo sich sonst um Punkt 0 Uhr zahlreiche Dillweißensteiner zum Läuten der mit Handseil betriebenen Glocke treffen, waren in diesem Jahr nur einer Handvoll Vertreter Dillweißensteiner Vereine gestattet.
Mit dem Neujahrsbrauch feiern die Dillweißensteiner den 1981 vereitelten „Glockenraub“. Die Stadtoberen wollten damals die ausgediente Alarm- und Totenglocke in einer Nacht- und Nebelaktion ins Heimatmuseum nach Brötzingen verfrachten. Doch aufmerksame Dillweißensteiner hatten davon Wind bekommen und konnten mit einem Volksaufstand ihr „Glöckle“ verteidigen.
„Traditionen verbinden und geben gerade in Zeiten voller Ungewissheiten Halt und Orientierung. Wir schätzen es daher sehr, dass uns die Stadt hierfür die ‚Lizenz zum Läuten‘ erteilt hat“, so der Gildemeister der Belrem-Gilde Jörg Müller. Für seinen Vater, dem pensionierten Bäckermeister Hubert Müller (86) der ehemaligen Bäckerei Müller/Klittich, war es eine Ehre, eine selbst gebackene Neujahrsbrezel zum Glockenläuten beizusteuern.
Die denkwürdige Ausnahmegenehmigung der Stadtverwaltung zum Läuten der Glocke wurde gerahmt und erhält nun einen Ehrenplatz im Türmle.