Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Dezember 2020

Jahresdurchschnitt für das Jahr 2020 erwartungsgemäß deutlich höher als zum Vorjahr. Mehr Anzeigen für Kurzarbeit aufgrund Lockdown-Verschärfung.

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Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent. Damit belegt Pforzheim unter allen 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg, hinter Mannheim (7,3 Prozent), weiterhin den letzten Platz. Insgesamt waren 5.126 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 2.539 (49,5 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2.587 (50,5 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 174 Stellenangebote gemeldet, sieben oder 3,9 Prozent weniger als im Vormonat und 41 oder 19,1 Prozent weniger als im Dezember 2019. Derzeit sind 774 offene Stellenangebote im Bestand, 63 oder 7,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Landesweit beträgt die Arbeitslosenquote im Dezember 4,2 Prozent, das ist der exakt gleiche Wert wie im Vormonat. Daher kann Pforzheim seinen Abstand zum Landesdurchschnitt leicht auf 3,3 Prozent verringern.

Im Jahresdurchschnitt zeigt sich die Corona-Situation deutlich: Während 2019 der Durchschnitt der monatlichen Arbeitslosenquote in Pforzheim bei 5,5 Prozent lag, lag sie im letzten Jahr bei 7,3 Prozent. Landesweit ist der Jahresdurchschnitt aus dem Jahr 2019 mit 3,2 Prozent moderater um 0,9 Prozent auf 4,1 Prozent für das Jahr 2020 angestiegen.

„Ich bin erleichtert, dass sich der Arbeitsmarkt auch im zweiten Lockdown robust zeigt und ein noch stärkerer Einbruch ausgeblieben ist“, so die Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, zu den aktuellen Zahlen. Ursächlich hierfür sei insbesondere der massive Einsatz von Kurzarbeit, durch den viele Arbeitsplätze gesichert werden konnten, aber auch das schnelle, unbürokratische und gemeinsame Handeln aller Partner am Arbeitsmarkt, so die Arbeitsmarktexpertin.

Lockdown-Verschärfung zeigt sich bei der Kurzarbeiterquote

Nach der Verschärfung des Lockdowns gingen im Dezember bei der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim weitere 328 Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld für 3.087 Beschäftigte ein. Die Anzeigen kamen dabei erstmals auch aus Branchen, die bisher zu den Profiteuren der Corona-Krise zählten, wie etwa von Baumärkten. Anzeigen bilden ab, ob und in welchem Umfang Betriebe Kurzarbeit planen. Erst wenn die Löhne abgerechnet sind und der Antrag bei der Agentur für Arbeit gestellt wurde, zeigt sich, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde.

Zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit liegt eine neue Hochrechnung vor. Nach dieser waren im August im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 23.292 Beschäftigte in 2.220 Unternehmen in Kurzarbeit. Im Juli waren es noch 36.312 Beschäftigte in 2.718 Betrieben. Der Höchstwert wurde im Mai mit 54.477 Beschäftigten in 4.128 Betrieben erreicht. Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlicher Verzögerung vor.

Quelle(n): pm

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