Ausstellung kann digital betrachtet werden. Täglich ein Motiv mit Vorher-Nachher-Perspektiven auf Instagram-Account des Kulturamtes. (Lesezeit: 3 Minuten)
Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Anlässlich des diesjährigen 76. Gedenktages am 23. Februar präsentiert das Kulturamt vom 3. bis 28. Februar 2021 die Ausstellung „Die Narben des 23. Februar 1945. Alltägliche Erinnerungen im Pforzheimer Stadtbild“ in den Fenstern des Stadtlabors (Rathauspavillon). Die Ausstellung mit Aufnahmen des Fotografen Sebastian Seibel widmet sich den heute noch sichtbaren Folgen des verheerenden britischen Luftangriffs im Zweiten Weltkrieg. Kunsthistorikerin Christina Klittich hat sich dazu auf Spurensuche begeben und zahlreiche „Narben“ entdeckt, die zu alltäglichen Erinnerungen geworden sind.
An etlichen Standorten in Pforzheim sind Kriegsnarben und Baulücken noch heute zu entdecken: Gebäude, wie das ehemalige Bezirksamt, das Melanchthonhaus, die Bebauung am Bahnhofplatz oder das Alte Rathaus lassen den vereinfachten Wiederaufbau deutlich erkennen. An manchen Stellen im Stadtgebiet haben sich einstöckige Behelfsbauten erhalten, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit auf Trümmergrundstücken als Ladenprovisorien errichtet wurden. Solche Gebäude stehen unter anderem an der Bleichstraße, der Zerrennerstraße und der Leopoldstraße. An anderen Stellen wiederum klaffen Baulücken, wo bis zum 23. Februar 1945 Wohnhäuser standen. Meist werden diese unbebauten Flächen als Parkplatz genutzt, wie zum Beispiel an der Kallhardtstraße oder an der Ecke Jahnstraße/Bleichstraße.
Viele Fassaden erzählen von den Kriegsereignissen. Die Zerstörungsspuren an den Sandsteinfassaden der Osterfeldschule sind bewusst bewahrte Erinnerungen. So zeigt beispielweise im Museum Johannes Reuchlin die historische Außenmauer des Stiftchores deutliche Kriegsnarben von Brand- und Granatsplittern.
Aus Trümmersteinen entstanden nach 1945 außerdem auch eindrucksvolle Kirchenbauten: Rote Sandsteine vom kriegszerstörten Vorgängerbau umhüllen die evangelische Stadtkirche am Lindenplatz. Die Außenwände der Auferstehungskirche setzen sich ebenfalls aus Trümmersteinen unterschiedlicher Formate und Färbungen zusammen. Teilweise zeigen die Steine noch Spuren ihrer früheren Verwendung.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Ausstellung digital unter www.pforzheim.de/kulturdigital besuchen. Auf dem Instagram-Account des Kulturamts erscheint im Zeitraum vom 1. bis 28. Februar täglich ein Motiv mit Vorher/Nachher-Perspektiven, ergänzt durch historische Fotoaufnahmen des Stadtarchivs.
Ab März wandert die Ausstellung aus dem Stadtlabor zu interessierten Schulen. Anfragen hierzu nimmt Susanne Reinmüller, Beauftragte für Kulturelle Bildung, unter susanne.reinmueller@pforzheim.de oder Tel. 07231/39-2079 entgegen.
Weitere Informationen rund um den Gedenktag sind unter www.pforzheim.de/23februar abrufbar.
Quelle(n): pm