Bei geringerer Geburtenrate deutlich gestiegene Zahl an Sterbefällen. 15 % aller Sterbefälle auf Covid-19 zurückzuführen.
(Lesezeit: 3 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Die Statistikstelle der Stadt Pforzheim hat erste Untersuchungen der seit kurzem vorliegenden Einwohnerdaten des vergangenen Jahres durchgeführt. Die Daten zeigen, dass sich der in den Jahren zwischen 2010 und 2015 starke Anstieg der Einwohnerzahlen in den letzten vier Jahren zunehmend abgeschwächt hat: ein Trend, der sich auch auf Landesebene zeigt. Im Vergleich zu 2019 ist die Pforzheimer Bevölkerung nur noch um 16 Personen gewachsen: Zum 31. Dezember 2020 betrug die Einwohnerzahl Pforzheims nach Melderegister damit 127.559 Personen mit Hauptwohnsitz.
Weniger Geburten und so viele Sterbefälle wie seit Ende des Zweiten Weltkrieg nicht
Auch der positive Geburtentrend der letzten Jahre hat in 2020 nicht angehalten: Die Zahl der Geburten fiel unter den Vorjahreswert von 1.493 auf 1.440 Neugeborene. Sowohl in 2018 als auch im Jahr 2019 waren in Pforzheim mehr Geburten als Todesfälle verzeichnet worden, was zu einer positiven natürlichen Bevölkerungsbilanz führte.
Im letzten Jahr erfolgte nun die Trendumkehr, 2020 überwogen nun wieder die Todesfälle: 1.550 Personen sind im letzten Jahr verstorben – 152 Menschen mehr als in 2019. Der Durchschnittswert der letzten fünf Jahre (2015 bis 2019) liegt bei 1.424 Sterbefällen pro Jahr und damit ebenfalls unter dem Wert von 2020. Auch die Langzeitbetrachtung zeigt: Die Zahl der Sterbefälle lag 2020 so hoch wie nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Übersterblichkeit auch eine Folge von Covid-19
Aufgrund der aktuellen Debatte zur Übersterblichkeit wurde der Verlauf der Sterbefälle genauer untersucht. Bis einschließlich des dritten Quartals 2020 deutete noch vieles darauf hin, dass in 2020 sogar etwas weniger Sterbefälle verzeichnet würden als im Vorjahr. Im vierten Quartal stieg die Anzahl der Todesfälle jedoch rasant an. Allein im letzten Vierteljahr 2020 starben 496 Personen; das ist etwa ein Drittel aller Sterbefälle in 2020.
76 dieser 496 Todesfälle im vierten Quartal sind laut Gesundheitsamt Pforzheim/Enzkreis durch Covid-19 verursacht oder damit assoziiert. In den ersten drei Quartalen des Jahres waren hingegen lediglich sieben Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 zu beklagen. Die in 2020 festgestellte Übersterblichkeit lässt sich demnach zumindest zum Teil auf die derzeitige Pandemiesituation zurückführen.
Außenwanderungen
Im letzten Jahr sind wieder geringfügig mehr Zuzüge nach Pforzheim als Wegzüge zu verzeichnen: 8.587 Personen sind 2020 nach Pforzheim gezogen, während 8.465 Personen wegzogen. Das Wanderungssaldo ist mit 122 Personen demnach positiv. Sowohl die Zahl der Zuzüge als auch die der Wegzüge lagen deutlich unter den Vorjahreszahlen.
Quelle(n): pm