Aufgrund der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns findet das Gedenken zum 23. Februar in diesem Jahr weitgehend im digitalen Raum statt. Ebenfalls aus Infektionsschutzgründen wurden alle Versammlungen im Zeitraum von 15 Uhr bis 21 Uhr per Allgemeinverfügung untersagt.
(Lesezeit: 3 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Seit 15 Uhr besteht die Gelegenheit, der traditionellen Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof im Live-Stream beizuwohnen. Oberbürgermeister Peter Boch, die evangelische Dekanin Christiane Quincke und der stellvertretende katholische Dekan Georg Lichtenberger werden der Menschen, die beim Angriff auf Pforzheim gestorben sind, gedenken und Kränze niederlegen.
Das Lichtermeer auf dem Marktplatz entfällt. Ab 19.20 Uhr sind die Ansprache von Oberbürgermeister Peter Boch und die Friedensbotschaft am Abend vom Rat der Religionen online. Um 19.50 Uhr beginnt das zwanzigminütige Glockengeläut der Pforzheimer Kirchen, das auf die Zeitdauer der Bombardierung vor 76 Jahren verweist.
Unter dem Motto „Lichter in der Stadt“ sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, Kerzen an den Fenstern, vor der Haustür oder im Garten aufzustellen, so dass ein dezentrales Lichtermeer entsteht.
Am selben Tag finden im Keplergymnasium die alljährliche Klassenzimmerlesung des Amateurtheatervereins mit Zeitzeugenberichten sowie ein Poetry Slam online statt, der das Programm durch eine jugendaffine Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden bereichert. Mit einer Durchsage gedenken die Schulen der Ereignisse 1945. Vor der Schlosskirche wird an der temporär hier aufgestellten, aus Dresden stammenden Holzfigur des Erzengels Michael das Nagelkreuz an die Friedensgemeinde Pforzheim übergeben, das seit dem 9. Februar im Foyer des Rathauses ausgestellt ist.
Das Kommunale Kino stellt den Film „Die Bombennacht“ zur Verfügung und zeigt in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung drei Filme zum Thema Rechtextremismus.
Bereits im Vorfeld des Gedenktages ist seit Anfang Februar die Ausstellung „Die Narben des 23. Februar. Alltägliche Erinnerungen im Pforzheimer Stadtbild“ in den Fenstern des Stadtlabors real und digital zu besichtigen. Eine vielbesuchte einmonatige Instagram-Kampagne des Kulturamts mit 28 Bildmotiven „alltäglicher Erinnerung“ begleitet die Ausstellung.
Die in der Innenstadt aufgestellten Bildtafeln mit den historischen Fotografien vermitteln eine eindrückliche Vorstellung von den Auswirkungen des Angriffs. Zur Weiterentwicklung der Bildtafeln mit und für jüngere Generationen hat die Abteilung kulturelle Bildung des Kulturamts für Schulen das Projekt „Digitaler Koffer zum 23. Februar“ konzipiert. Er enthält Informationen, Fotografien und methodisch-didaktische Handreichungen, um sich an dem kreativen Gedenkprojekt zu beteiligen. Und zwar über das diesjährige Gedenken hinaus, so dass daraus ein nachhaltiges Format entsteht.
Alle Veranstaltungen, die zum offiziellen Gedenkprogramm anlässlich des 76. Jahrestages der Zerstörung Pforzheims gehören, können unter www.pforzheim.de/23februar digital aufgerufen werden. „Das Gedenken unter den Bedingungen der Corona-Pandemie wird ein anderes sein, als wir es gewohnt sind“, sagt Oberbürgermeister Peter Boch. Gerade für die älteren Pforzheimerinnen und Pforzheimer sei das nicht ganz einfach. „Dennoch haben sich alle beteiligten Akteure aus Stadtverwaltung, Kultur, Religionsgemeinschaften und Gesellschaft große Mühe gegeben, alternative digitale Formate zu entwickeln. Da ist viel Kreativität mit dabei gewesen, viele junge Menschen wurden mit einbezogen“, so der Rathauschef. Für diesen Einsatz danke er sehr. „Gemeinsam wollen wir diesen besonderen Tag würde- und friedvoll miteinander gestalten und begehen.“
Quelle(n): pm