Schon bei Verdacht einer Infektion mit Coronavirus-Mutationen gilt eine verlängerte Quarantänezeit von 14 Tagen.
(Lesezeit: 3 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Der Anteil der gefährlichen Corona-Virusvarianten steigt im Gegensatz zur bisherigen Variante des Sars-Cov-2-Virus. Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamts Pforzheim-Enzkreis, ist überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die britische (Kürzel: B.1.1.7) und die südafrikanische Variante (B.1.1.351) durchsetzen werden. Aktuell sind in Pforzheim und im Enzkreis 25 bestätigte oder hochgradig vermutete Fälle mit Virusvarianten registriert. Bei den neuen Virusvarianten rechnet man mit einer 30 bis 50 Prozent höheren Ansteckung, wie Joggerst erklärt.
Mutationen erfordern längere Quarantäne
Das Gesundheitsamt weist dazu darauf hin, dass sich die Quarantänezeit für Kontaktpersonen und Haushaltsangehörige von 10 auf 14 Tage verlängert, wenn diese Personen Kontakt zu einer Person hatten, bei denen eine der mutierten Corona-Varianten diagnostiziert werden. Auch sei ein vorzeitiges Ende der Quarantäne nicht möglich.
„Wir reagieren bereits auf den Verdacht, um zeitnah alle Infektionsketten zu unterbrechen und so die Infektionsrate der Virusvariante einzudämmen“, erläutert Fallmanagerin Heike Theilmann das Vorgehen. Das bedeutet, dass bei einem Verdachtsfall direkt eine 14-tägige Quarantäne für Kontaktpersonen und Haushaltsangehörige angeordnet wird. Außerdem müssen sich die Haushaltsangehörigen von Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Absonderung begeben – sie sind sonst als Kontakte von Kontakten nicht betroffen. „Da gibt es viel Unmut und Unverständnis“, wie Theilmann und ihre Kollegen erleben. Für die Infizierten selbst ändert sich nichts, egal ob es sich um eine der Mutationen handelt oder nicht: Sie müssen sich in jedem Fall für 10 Tage absondern und gelten danach – sofern sie keine Symptome mehr haben – als genesen.
Bis klar ist, ob eine der gefährlichen Varianten im Spiel war, kann es bis zu fünf Tage dauern. Falls sich der ursprüngliche Verdacht bestätigt, ändert sich für Kontaktpersonen und Haushaltsangehörige nichts. Handelt es sich jedoch „nur“ um das normale Virus, werden die zusätzlichen Maßnahmen zurückgenommen. Die Absonderungsdauer werde dann für nur 10 Tage angeordnet und für Haushaltsangehörige von Kontaktpersonen vollständig aufgehoben.