Stadt möchte mit einem Maßnahmenpaket den wirtschaftlichen Kreislauf unmittelbar vor Ort stärken und auf Unterstützungsleistungen fokussieren. (Lesezeit: 4 Minuten)
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Ein „ehrgeiziges und breit gefächertes Maßnahmenpaket“ bereiten Stadt Pforzheim und der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim für die Zeit nach dem Lockdown vor, „um bei gleichzeitig stark gesunkenen Infektionszahlen eine Wiedereröffnung des Einzelhandels und der Gastronomie bestmöglich zu flankieren“. „Gemeinsam wollen wir eine große Kraftanstrengung bewerkstelligen, um den – durch den langen Lockdown – arg gebeutelten Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben in der gesamten Stadt möglichst gute Rahmenbedingungen zu verschaffen, sobald eine Wiedereröffnung möglich ist“, so Oberbürgermeister Peter Boch.
Zwischen einer halben und einer Million Euro möchte hierzu die Stadtverwaltung in enger Abstimmung mit dem Gemeinderat in die Hand nehmen, um ein „Bündel an möglichen Maßnahmen“ auf den Weg zu bringen. Die ersten Ideen zur Unterstützung von Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben in Form eines Fünf-Punkte-Plans haben OB Boch, Bürgermeister Dirk Büscher, WSP-Direktor Oliver Reitz und Stadtkämmerer Konrad Weber in einer Videokonferenz den Vorsitzenden der Fraktionen und Gruppierungen des Gemeinderats vorgestellt. Die Rückmeldungen dazu sei positiv.
Die möglichen fünf Bausteine
- Anreize für Umsätze in Pforzheim durch Stärkung der Wertschöpfung durch Bonusgewährung
Die Handelsplattform „Handeln für Pforzheim“ soll dadurch gestärkt werden, dass jeder Kunde, der mit einer Quittung nachweisen kann, innerhalb von sechs Tagen im Gebiet der Stadt Pforzheim für mindestens 200 Euro in Einzelhandel oder Gastronomie eingekauft zu haben, einen Gutschein im Wert von 20 Euro für die Handelsplattform erhält. Einen Gutschein über 20 Euro sollen ebenfalls Bürger über 80 Jahren erhalten, die eine Quittung für eine Taxifahrt zum Kreisimpfzentrum vorweisen können. Zusätzlich will der WSP ein „Treuesystem“ auf Basis von Stempelkarten erstellen. - Hinkommen und Parken durch Impulse für „Bequemlichkeit und Aufenthaltsdauer“
Angedacht ist, für einen Zeitraum von vier Wochen das kostenlose Parken im öffentlichen Parkraum für zwei Stunden zu ermöglichen, sofern die Parkdauer mit einer Parkscheibe signalisiert wird. Denkbar wäre es auch, die Parkhäuser und Tiefgaragen einzubinden, in dem für einen Einkauf oder Gastronomiebesuch ein „Vergütungsticket“ über 2 Euro ausgegeben wird. Auch prüfe die Stadt, was ein kostenloser öffentlicher Personennahverkehr an vier Samstagen kosten würde. - Gestaltung des öffentlichen Raumes mit „floralen Akzenten“
Der Grundgedanke hierbei ist, dass die Stadt bei Gärtnereibetrieben überzählige und aufgrund des Lockdowns nicht verkaufte Bestände an Frühlingspflanzen übernimmt und diese dann in Abstimmung mit dem Grünflächen- und Tiefbauamt im öffentlichen Raum übernommen werden. In den „noch tristen Wochen des Vorfrühlings“ werde so der Aufenthalt für Kunden und Passanten durch die „farbenfrohe Bepflanzung in zusätzlich aufgestellten Gefäßen und Beeten“ angenehmer gestaltet. - Senkung von Fixkosten im laufenden Betrieb durch Aussetzung von Gebührenordnungen und Beiträgen, Hilfen bei Nebenkosten und einer Fortführung des Härtefallfonds
Auch für das Kalenderjahr 2021 soll auf die Gebühren für die Außengastronomie sowie zusätzlich auf die Gebühren für Warenauslagen verzichtet werden. Gleiches soll auch für die Beiträge zum Citymarketing gelten. Parallel steht der Härtefallfonds für inhabergeführte Kleinbetriebe in Pforzheim in Form von zinslosen Darlehen zu 5. 000 Euro weiterhin zur Verfügung. Zusätzlich beteiligen sich auch die Stadtwerke Pforzheim mit einer Gutschrift von 50 Euro auf die Jahresrechnung 2021 für Einzelhändler und Gastronomen, „die aktuell keine Möglichkeit haben, Einnahmen zu erzielen“. - „Erleben, Probieren und Genießen“
Der WSP plant „Sympathie-Aktionen zu verschiedenen Anlässen“ wie den Muttertag, Ostern et cetera. Dabei könnten zum Beispiel durch den WSP Blumen, Herzen, Eiswaffeln an Passanten in der Innenstadt überreicht werden, immer unter dem Vorbehalt des dann herrschenden Infektionsgeschehens. Unter derselben Voraussetzung wären ein Frühlings-Special der “Spiel mich! PF”-Aktion denkbar ebenso wie Late-Night-Erlebniseinkäufe für kleinere Kundenkreise oder die Durchführung einer „Mini-Mess“ in der Innenstadt, analog zur Umsetzung im vergangenen Herbst.