Ein gemeinsames Statement veröffentlichen die Jüdische Gemeinde, das Katholische Dekanat, die Katholische Kirchengemeinde und die Evangelische Kirche in Pforzheim zu Ostern bzw. dem Pessah-Fest.
(Lesezeit: 3 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
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Liebe jüdische und christliche Freund*innen in Pforzheim,
als jüdische und christliche Gemeinden feiern wir in diesen Tagen wichtige Feste, die eng miteinander zu tun haben: Pessach und Ostern. Von diesen Festen geht die wunderbare Botschaft aus, dass wir frei sind zu leben – befreit aus aller Sklaverei und befreit von den Fesseln des Todes. Die antisemitischen Anfeindungen der Gegenwart führen uns vor Augen, wie bedroht das Leben der jüdischen Geschwister ist. Die Corona-Pandemie bedroht das Leben von uns allen. Gegen diese Bedrohungen setzen wir unseren Glauben an G’tt, der für das freie Leben aller Menschen eintritt. Wir vertrauen auf G’ttes Kraft und Liebe, die größer sind als Hass und Tod.
Pessach und Ostern erinnern uns zudem an die tiefen Verbindungen unter uns jüdischen und christlichen Pforzheimer*innen. Diese Verbindungen haben sich in den letzten Jahren noch verstärkt. Dafür sind wir dankbar. Vertrauen ist gewachsen und wir stehen miteinander ein für Respekt und Toleranz, für Nächstenliebe und Vielfalt. Christliches und jüdisches Leben sind fester Bestandteil der Stadt Pforzheim und gemeinsam mit den Gläubigen aller Religionen und mit allen Menschen, die sich für den Frieden einsetzen, werden wir weiterhin alles dafür tun, dass Pforzheim eine offene und menschenfreundliche Stadt bleibt.
Wir freuen uns, dass das Festjahr des jüdischen Lebens in Deutschland (1700 Jahre!) in Pforzheim in zeitlicher Nähe zum Reuchlinjubiläum steht. Bereits vor über 500 Jahren hat mit Johannes Reuchlin ein Bürger dieser Stadt, ein hoch angesehener Gelehrter, öffentlich seinen Respekt bekundet und hat mutig für die jüdischen Bürger und ihr religiöses Erbe die Stimme erhoben. Sein Vorbild wird uns auch in den nächsten Monaten ermutigen, miteinander zum Wohle der Menschen dieser Stadt tätig zu sein. G’tt befreit uns zum Leben. Möge seine Liebe und Barmherzigkeit uns leiten.
In diesem Sinne grüßen wir unsere Gemeinden zu diesen Feiertagen mit
Chag Pessach Sameach und Gesegnete Ostern!