Boch schreibt Brief an Ministerpräsident Kretschmann mit Angebot, auch in Pforzheim einen Öffnungs-Pilotversuch durchzuführen. (Lesezeit: 3 Minuten)
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Nachdem Tübingen von der Landesregierung als Modellkommune grünes Licht für die sofortige Öffnung der Außengastronomie erhalten hat, äußert Oberbürgermeister Peter Boch sein Unverständnis an diesem „kleinteiligen und wenig repräsentativen Vorgehen“. In einem Brief an Ministerpräsident Kretschmann macht er deutlich, dass er das dahinterstehende Konzept von Modellkommunen – soweit es sich den Presseverlautbarungen des Landes entnehmen lässt – grundsätzlich begrüßt. Bisher sei der OB persönlich „stets ein Befürworter einer einheitlichen landesweiten Linie in Sachen Corona-Beschränkungen gewesen, weshalb er auch von Alleingängen abgesehen“ habe. „Da nun aber diese Systematik mit dem Modellprojekt durchbrochen wird, ist es für mich als Oberbürgermeister allerdings gegenüber den hiesigen Einzelhändlern und Gastronomen nur schwer vermittelbar, warum ein solches Projekt nicht auch in Pforzheim oder parallel in anderen Kommunen möglich sein sollte“, so Boch.
Als Großstadt und Oberzentrum in der Region Nordschwarzwald sei Pforzheim – wie viele andere Städte in Baden-Württemberg – ebenfalls sehr gut geeignet. „Wir – und da spreche ich sicher nicht nur für Pforzheim – wollen nicht benachteiligt werden. Die Pforzheimer Inzidenzwerte waren in der vergangenen Woche ähnlich niedrig oder zeitweise sogar niedriger als im Landkreis Tübingen.“ Die Stadt Pforzheim verfüge vor Ort über eine engagierte und leistungsfähige Apothekerschaft sowie Unternehmen, die willens und in der Lage wären, etwas Vergleichbares zu konzipieren und umzusetzen. „Daher biete ich hiermit an, dass Pforzheim als ‚Modellgroßstadt‘ ebenfalls das ‚Öffnen mit Sicherheit‘ erprobt“, schließt Peter Boch seinen Brief.
„Öffnen mit Sicherheit“ ein wissenschaftlich begleiteter Pilotversuch
Das Tübinger Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ wurde von der Tübinger Pandemie-Beauftragten Dr. Lisa Federle und dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer in Abstimmung mit dem Land Baden-Württemberg entwickelt. Gestartet wurde der Pilotversuch offiziell am Dienstag durch eine Genehmigung des Landes. Begleitet wird das Projekt wissenschaftlich von der Universität Tübingen.
In der Tübinger Innenstadt können alle Einzelhandelsangebote, die bis zum 8. März geschlossen waren, sowie Friseursalons und „körpernahe Angebote“ und auch Außengastronomie und Kulturbetriebe inklusive Kinos angeboten werden. Zur Nutzung müssen Kunden einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen, der unmittelbar vor der Innenstadt in Testzentren durchgeführt werden kann.