Oechslefest auch in 2021 abgesagt

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Nach 2020 auch in diesem Jahr pandemiebedingte Absage der 35. Auflage des Weinfestes.

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Es sei keine Entscheidung, die leicht falle, aber die in diesen Wochen kaum jemanden überraschen dürfte. Mit diesen Worten verkündet WSP-Direktor Oliver Reitz die Absage des diesjährigen Oechslefestes, welches für die Tage vom 20. August bis 5. September 2021 geplant war. Während eine ganze Reihe anderer Städte größere Veranstaltungen bereits schon sehr frühzeitig auch für die zweite Jahreshälfte abgesagt hatten, wollte der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim zunächst die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie abwarten.

„Wir haben uns verschiedene Szenarien durch den Kopf gehen lassen, stets geprägt durch die Hoffnung, das gesellige Treiben auf dem Marktplatz in diesem Jahr doch ermöglichen zu können, nachdem das Oechslefest bereits im Vorjahr ausfallen musste“, berichtet Reitz. Man müsse sich aber eingestehen, dass auch die kreativsten Hygienekonzepte – selbst mit Impf- oder Testnachweisen – keine Grundlage bilden können, um eine 17-tätige Großveranstaltung mit Tausenden von Besuchern pro Tag ohne „ganz erhebliche Restrisiken“ durchführen zu können.

Die Entscheidung hat der WSP gemeinsam mit allen acht Wirten erörtert und dabei ergründet, ob in Abwandlungen des Oechslefestes nach dem Beispiel der „Mini-Mess“ vielleicht doch Umsetzungsmöglichkeiten gesehen werden. Einhellig erklärten die Wirte, darin keine tragfähige Alternative zu sehen und dass man vielmehr an den erfolgreichen Strukturen der Traditionsveranstaltungen festhalten wolle. Alle Kraft sei nun „darauf zu richten sei, im nächsten Jahr in bewährter Form das Großevent mit Kulinarik und Musik wieder erleben zu können“.

Daudert: Erst wieder 2022, „dann aber richtig“

Auch Wirtesprecher Frank Daudert spricht sich dafür aus, dass Oechslefest lieber erst wieder im Jahr 2022 stattfinden zu lassen, „dann aber richtig“. Seine Enzauen-Stuben werden viele Stammgäste vermissen, doch steht für Daudert fest: „Entweder ganz oder gar nicht. Ein bisschen schwanger geht nicht!“. Ihm bereitete vor allem auch die fragliche Bereitschaft der Gäste Sorge, sich nach einem möglichen Abebben der Pandemie bereits im Spätsommer wieder in Feierlaune zu begeben. „Auch der kühnste Optimist würde diese Annahme nicht teilen.“

Für Oechslefest-Urgestein Dietmar Weiß und seinen Sohn Siegfried haben „die Gesundheit und das Wohlergehen der Gäste höchste Priorität“. Zudem haben sie den Qualitätsanspruch des Oechslefestes im Blick und möchten vermeiden, dass das gefestigte Profil der Veranstaltung beeinträchtigt wird. Auch Fest-Hauptsponsor Jeremias Teigwaren zeigt Verständnis für die Absage. Guido Jeremias: „Auch wir halten die Entscheidung der WSP und der Oechslefest-Wirte in der jetzigen Situation für richtig und freuen uns auf ein – dann hoffentlich – unbeschwertes Oechslefest 2022.“

Betrübt auf die hinderlichen Rahmenbedingungen blicken auch Annette De Gaetano und Waltraud Knöller, Eventmanagerinnen beim WSP. Beide stehen bereits im Kontakt zu Sponsoren, Dienstleistern und Bands, um zu sondieren, mit welchen Partnern man die Hoffnung teilen kann, im Spätsommer 2022 dann endlich das 35. Oechslefest feiern zu dürfen.

Bedauern aus der Politik

Aus der Politik kommt Bedauern und Verständnis für die Absage des Oechslefestes. SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast schreibt: „Das ist schade und ich bedauere das sehr. Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass dieses Votum in großer Verantwortung für die Menschen Pforzheims und die gesamte Region gefällt wurde.“ Persönlich vermisse sie das Oechslefest und die Begegnungen. „Ich hoffe sehr, dass wir uns in naher Zukunft wieder auf solchen tollen Festen sehen können“, so Mast.

„Wir finden es extrem schade, dass das Fest dieses Jahr erneut ins Wasser fallen soll“, so Stadtrat Alexander Bader in einer Mitteilung der FDP-Gemeinderatsfraktion. „Es stehen noch dreieinhalb Monate zur Verfügung, um die Pandemie mit Testungen und vor allem den ansteigenden Impfstoffmengen soweit hinter uns zu lassen, dass auch größere Veranstaltungen wieder möglich sein sollten, wenn auch vielleicht unter besonderen Voraussetzungen.“ Der Biontech-Chef Ugur Sahin rechne mit einer Herdenimmunität in der EU bis zum Ende des Sommers und alleine im zweiten Quartal, das Ende Juni zu Ende gehe, seien die Lieferprognosen von Biontech und Moderna bei rund 56 Millionen Dosen für die Bundesrepublik Deutschland. Die FDP-Fraktion sehe deshalb eine realistische Chance, durch das Fortschreiten in der Pandemiebekämpfung insbesondere durch Testungen und die Impfkampagne bis zum 20. August soweit zu sein, das Oechsle-Fest zu retten. „Wir finden es schade, dass man diese Ansicht offenbar bei der Stadt nicht teilt.“

Quelle(n): pm

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