"Designers-in-Residence"-Stipendiaten starten aufgrund der Pandemiesituation teilweise mit Verspätung oder extern ihr Stipendium.
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Wie wichtig der Austausch mit anderen Kreativschaffenden und das Arbeiten an einem anderen Ort für junge Designer sind, zeigt sich in der momentanen, durch die Corona-Pandemie geprägten Lage besonders deutlich. Über 270 Designerinnen und Designer aus der ganzen Welt bewarben sich um das „Designers in Residence“-Stipendium, das die Stadt Pforzheim seit 2016 jährlich in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim und dem Design Center Baden-Württemberg ausschreibt. Ausgewählt wurden Marina Aleksashina aus Russland, Naama Levit aus Israel/USA und Caio Mahin aus Brasilien/Portugal, die am 1. April 2021 ihr Stipendium angetreten haben. Dabei waren sie jedoch mit großen Herausforderungen konfrontiert. „Da uns die drei Stipendiatinnen und Stipendiaten eindeutig signalisiert haben, wie wichtig das Arbeiten und der Austausch mit anderen Kreativen vor Ort für sie und ihre Projekte ist, haben wir uns entschieden das Stipendium auch in diesem Jahr unter Einhaltung aller Corona-Regelungen in Präsenz durchzuführen. Es ist aber erschreckend zu sehen, wie schwer es momentan für Designerinnen und Designern aufgrund der coronabedingten Einreisebeschränkungen ist, zu reisen, insbesondere im Vergleich zu Berufsgruppen anderer Branchen“, so Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft beim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim.
„Wir begrüßen es sehr, dass das Stipendienprogramm auch in diesem Jahr trotz der erschwerten Bedingungen stattfinden kann. Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dass die ausgewählten Designer*innen auch in Pandemiezeiten ihre Ideen verwirklichen können“, ergänzt Birgitta Hafner, geschäftsführende Gesellschafterin der C.Hafner GmbH + Co. KG, die das Stipendienprogramm unterstützt.
So konnten die drei Stipendiatinnen und Stipendiaten zwar nicht wie geplant gemeinsam in Pforzheim starten, für jede/n wurde jedoch eine individuelle Lösung gefunden, um das Stipendium zu realisieren. Caio Mahin, der aus Brasilien stammt und in Lissabon lebt und arbeitet, konnte Anfang April aus Portugal nach Pforzheim reisen, nachdem Portugal nicht mehr als Virusmutationsgebiet eingestuft und das Beförderungsverbot aufgehoben wurde. Nach der Quarantänezeit arbeitet er mittlerweile vor Ort im EMMA – Kreativzentrum Pforzheim an seinem Projekt. Marina Aleksahina, Modedesignerin aus Moskau, wird nun zumindest den Großteil ihres Stipendiums in Pforzheim absolvieren können. Nachdem ihr erster Visumsantrag abgelehnt wurde, musste sie zunächst in Moskau mit ihrer Arbeit beginnen, mittlerweile wurde der zweite Visumantrag bewilligt und sie wird Ende April anreisen.
Naama Levit, die aus Israel stammt und seit 2018 in New York lebt und arbeitet, absolviert ihr Stipendium vollständig in New York. Aufgrund der politischen Lage und der Reisebeschränkungen in den USA ist eine Ausreise für Naama Levit momentan nicht möglich. Naama Levit arbeitet daher für die Dauer des Stipendiums in den Räumlichkeiten von „Brooklyn Metal Works“, einem Anbieter von Werkstattarbeitsplätzen und Kursen für Schmuckdesigner, mit deren Inhabern auch eine Kooperation im Rahmen der Abschlussausstellung angedacht ist.
Quelle(n): pm