Ansprachen für Impftermine werden durch Ansprachen der Quartierseinrichtungen durchgeführt, um "Impftourismus" zu verhindern. (Lesezeit: 4 Minuten)
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Nachdem bereits Ende April im Eutinger Tal direkt in einem Wohnquartier mobil geimpft wurde und in den letzten Tagen mobile Impfzentren in den Höhenstadtteilen Impfungen vornahmen, sollen weitere mobile Impfaktionen in Quartieren erfolgen und damit mit der Impfkampagne „weiter in die Fläche“ gegangen werden, wie die Stadt schreiben.
Im Zeitraum von zunächst Donnerstag, 13. Mai 2021 bis zum Pfingstsonntag, 23. Mai 2021 sind insgesamt elf Sonderaktionen geplant, in denen ein Mobiles Impfteam (MIT) direkt in die Sozialräume vor Ort geht: „Dafür nutzen wir die vorhandenen Hilfs- und Angebotsstrukturen in den Quartieren“, führt Oberbürgermeister Peter Boch aus. – Zum Beispiel Familienzentren, Quartierszentren, Bürgerzentren sowie ganz allgemein Einrichtungen der sozialen Träger, wobei die Ansprache der verschiedenen Organisationen über das Jugend- und Sozialamt zum Teil noch läuft. Pro Aktion können dabei 100 Impfungen vorgenommen werden; dafür wird eigens ein weiteres Mobiles Impfteam des Kreisimpfzentrums Pforzheim eingerichtet. Im Fokus stehen unter anderem die Weststadt, die Oststadt, die Au, die Nordstadt und Buckenberg-Haidach. Das Sozialministerium ist über die Aktionen informiert. In Ergänzung dazu ist auch ein Aktionstag in Vorbereitung, an dem im Kreisimpfzentrum außerhalb des Terminvergabesystems 500 Einzeltermine für Menschen aus den Sozialräumen zur Verfügung stehen.
„Impftourismus“ soll verhindert werden
Um ähnliche Bilder wie letzte Woche in Huchenfeld, als Impftermine ohne vorherige Anmeldung vor Ort vergeben wurden und es zu einem gehörigen Auflauf von Impfwilligen kam, die dazu teilweise von weit außerhalb Pforzheims anreisten, soll es bei den kommenden Impfaktionen klare Regeln geben.
Die Ansprache der Impflinge läuft dezentral über die jeweiligen Einrichtungen sowie für den Aktionstag über Organisationen wie den Stadtjugendring (SJR), Internationalen Beirat, Elterninitiative und Moscheevereine. „Eine Veröffentlichung der Einzeltermine über die Presse erfolgt bewusst nicht, da die Impflinge direkt vor Ort in den Quartieren gefunden werden sollen, um ihnen eine konkrete Hilfestellung zu bieten“, so Sozialdezernent Frank Fillbrunn.
„Es geht uns um Menschen, die vielleicht sonst nicht so gut in der Lage wären, sich selbst um einen Impftermin zu kümmern“, präzisiert Oberbürgermeister Boch. Sozialbürgermeister Fillbrunn ergänzt: „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit der Impfung von Bewohnerinnen und Bewohnern der Obdachlosenunterbringungen gemacht.“ Dies habe zum Beispiel im Eutinger Tal reibungslos funktioniert. Er danke insbesondere den sozialen Einrichtungen vor Ort, die sich mit eigenem Personal bei den Sonderaktionen sehr stark engagierten. Die Aktionen sollen – je nach Bedarf – weiter fortgesetzt werden.
OB wendet sich an Ärzte für weitere Impfaktionen
Mit Blick auf das Huchenfelder Modell hat sich Oberbürgermeister Peter Boch nun an Markus Haist, den Vorsitzenden der Ärzteschaft Pforzheim/Enzkreis, gewandt. Die Huchenfelder Aktion der Pandemiebeauftragten der kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Buhlinger-Göpfarth, sei „ein Erfolg gewesen“ und der OB würde ähnliche Aktionen durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Pforzheim sehr begrüßen und unterstützen. Der Rathauschef bietet an, einen gemeinsamen Aufruf an die Mitglieder der Ärzteschaft zu richten, um die Bereitschaft zur Durchführung weiterer solcher Aktionen wie in Huchenfeld abzufragen.
Quelle(n): pm