Bundesweiter Impfstoffmangel macht sich auch in der Region bemerkbar.
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In einer heute veröffentlichten Mitteilung übt Oberbürgermeister Peter Boch „deutlich Kritik“ an den Impfstofflieferungen des Bundes und des Landes. So sei die Liefermenge an Impfstoff für das Impfzentrum Pforzheim in dieser Woche um 33 Prozent geringer ausgefallen, als im Vergleich zu den Vorwochen. Das stelle die Verwaltung vor „riesige Herausforderungen“, da, so Boch, alles, was an Impfstoff geliefert würde, auch zu 100 Prozent verimpft würde. Bereits in der vergangenen Woche habe man Impftermine dadurch sichern müssen, indem Impfstoff kurzzeitig an anderer Stelle ausgeliehen wurde. Verbunden mit diesem Mangel sei auch, dass neue Termine derzeit nicht ins Terminvergabesystem eingestellt werden könnten. Ebenso müssten kurzfristig geplante mobile Impfaktionen abgesagt werden.
Bundesweiter Mangel an Impfstoff
Der Impfstoffmangel ist dabei nicht nur ein lokales Thema, sondern vielmehr auch bundesweit zu beobachten, da Impfstofflieferanten bereits vor einigen Wochen angekündigt hatten, dass die Liefermengen an Impfstoff erst ab Juni wieder steigen würden. Dazu kommt, dass derzeit viele Zweitimpfungen zur Sicherung des Impfschutzes von bereits geimpften Personen durchgeführt werden müssen.
Die Situation in Pforzheim verschärft sich auch noch dadurch, dass zwar viel im Pforzheimer Impfzentrum geimpft wird – am Sonntag sei die 54.000. Impfung durchgeführt worden – allerdings nur rund ein Drittel der geimpften Personen tatsächlich auch in Pforzheim wohnen. Ein weiteres Drittel sind dabei nach Angaben der Stadt Personen aus dem Enzkreis, das letzte Drittel Personen außerhalb der Region, die gezielt in Pforzheim einen Impftermin vereinbart haben.
„Gerechtere Impfstoffverteilung“ gefordert
In ähnlichem Zusammenhang haben letzte Woche die FDP-Abgeordneten Hans-Ulrich Rülke und Erik Schweickert kritisiert, dass „drei Wochen nach der Ankündigung, eine gerechtere Impfstoffverteilung zwischen den Impfzentren zu erreichen, gerade der Stadtkreis Pforzheim weiterhin weit unter dem Landesdurchschnitt bei den Impfquoten“ liege. In Sachen Erstimpfung liege Pforzheim rund 10 Prozent unter dem Landesdurchschnitt, bei Zweitimpfungen liege der Stadtkreis gar auf dem letzten Platz im Landesvergleich.
„Es kann nicht sein, dass die Spanne von nicht einmal einem Drittel bis hin zu über 50 Prozent reicht. Die Auswirkungen auf die Inzidenzen und die damit einhergehenden Einschränkungen für die Bevölkerung können drastisch sein und das kann man niemandem in der Bevölkerung auf Dauer erklären“, so Rülke und Schweickert.