Wie Sie jetzt an eine Corona-Schutzimpfung kommen

Impfbuch mit eingetragenen Covid-19-Impfungen (Symbolbild)

Da viele Menschen trotz mehrmonatiger Impfkampagne immer noch nicht so genau wissen, wie Impftermine vereinbart werden können, hier eine Gebrauchsanweisung.

(Lesezeit: 5 Minuten)

Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.

Nachdem am Montag die Priorisierungen für Corona-Schutzimpfungen gefallen sind und zusätzlich nun auch Kinder ab 12 Jahren nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission geimpft werden dürfen, stellt sich bei vielen Impfwilligen die Frage, wie man eigentlich an eine Corona-Schutzimpfung kommt.

Sie lachen? Das brauchen Sie nicht. Denn es ist erstaunlich, wie viele Menschen beispielsweise keinen Hausarzt haben und damit schon mal nicht von einem Hausarzt kontaktiert werden können, ob Interesse an einer Impfung besteht. Wenn dann auch noch viele Menschen praktisch keine Zeitung lesen, ist die Unwissenheit übermächtig. Und das zu einer Zeit, in der an sich jede geleistete Immunisierung wichtig für die Vorsorge gegenüber der kommenden Erkältungssaison ist.

Daher eine kleine Anleitung, wie Sie an eine Schutzimpfung kommen:

1. Der Hausarzt

Auch die Hausärzte dürfen ohne Priorisierung impfen und haben darüber hinaus einen Vorteil: Sie kennen ihre Patienten am besten und sind auch in der Lage, bei Bedarf auch passende Aufklärungsgespräche führen zu können. Da viele Hausarztpraxen aufgrund des derzeitigen Andrangs am Rande ihrer Organisationskapazitäten sind, empfiehlt sich, einen Impfwunsch schlicht per E-Mail oder Nachricht zu schicken, wenn das möglich ist.

Geben Sie dabei Ihre wichtigsten Daten an und ggf. auch eine Auflistung von Familienangehörigen, die ebenfalls impfwillig sind. Und, Geheimtipp: Schreiben Sie gleich Zeiträume dazu, wann Sie grundsätzlich erreichbar und wie flexibel Sie sind, am besten unter Angabe einer Rückrufnummer, unter der Sie dann auch erreichbar sind.

Auf diese Weise haben Sie die durchaus reelle Chance, auch einen kurzfristigen Termin zu bekommen, wenn beispielsweise jemand abspringt und seinen Impftermin nicht wahrnimmt.

2. Das Impfzentrum

Impfzentren in Baden-Württemberg vergeben zentrale Termine über die Website Impfterminservice.de oder per Telefon unter der bundeseinheitlichen Rufnummer des hausärztlichen Notdienstes unter 116117. Bei den Impfzentren gilt jedoch: Großer Andrang und Geduld haben. Noch gibt es Engpässe bei Impfstoffen, zudem können auch alle Impfzentren zusammen nur eine bestimmte Anzahl von gleichzeitigen Impfungen anbieten.

Die Recherche nach einem Impftermin erfordert vor allem online Geduld, da es online keine Wartelisten gibt. Die gibt es aber telefonisch. Allerdings gilt aber auch hier, dass die Hotline vor allem tagsüber stark ausgelastet ist. Es macht also auch hier Sinn, es gegebenenfalls frühmorgens oder spätabends zu probieren.

Mit verschiedenen Websites gibt es auch die Möglichkeit, sich eine (vermeintlich) aktuelle Übersicht über freie Termine aller Impfzentren anzeigen zu lassen. Ob das vertrauenswürdig ist, müssen Sie entweder glauben oder auch nicht.

Wichtig ist: Wenn Sie einen Termin in einem entfernteren Impfzentrum vereinbaren, sollten Sie den dann auch rechtzeitig erreichen können. Und wenn Sie mehrere Termine vereinbaren, sollten Sie sich am Ende für einen Termin entscheiden und alle anderen Terminvereinbarungen auch möglichst bald wieder zu stornieren, um anderen Impfwilligen Terminvereinbarungen zu ermöglichen.

3. Pop-Up-Impftermine

„Pop-Up“-Impftermine sind Impftermine mit mobilen Teams der regional zuständigen Impfzentren und werden vor allem in örtlichen Begegnungszentren eingerichtet und durchgeführt, beispielsweise Religionsgemeinden oder Stadtteilzentren, teilweise auch von mehreren solcher Organisationen gemeinsam. Ziel dieser Termine ist dabei, dass vor allem die beteiligten Gruppierungen die Möglichkeit bekommen, dass sie ihre Mitglieder direkt ansprechen können und zu einem Impftermin einladen.

Bei solchen Terminen ist es wichtig, auch darüber informiert zu werden. Spätestens hier macht es Sinn, sich regelmäßig lokal zu informieren, ob entsprechende Termine angeboten werden und wann genau. Üblicherweise informieren die jeweiligen Communities dann ihre Mitglieder und das auch mit meist sehr hoher Rücklaufquote. Auch hier ist es daher empfehlenswert, auf entsprechende Angebote schnell zu reagieren.

Auch Pop-Up-Impftermin benötigen inzwischen meist eine Voranmeldung und auch hier ist es ein guter Zug, eventuell andere Terminvereinbarungen zu stornieren, wenn ein Impfwilliger mehrere Termine bei unterschiedlichen Stellen vereinbart hat.

4. Impfung durch Betriebsärzte

Auch Betriebsärzte dürfen potentiell impfen, wenn Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, aber auch der Arbeitgeber entsprechende Voraussetzungen schaffen kann, beispielsweise eine interne Möglichkeit zum Vereinbaren von Terminen. Meist ist hier das Vereinbaren von Terminen einfacher, weil die Anzahl möglicher Impfwilliger überschaubarer ist.

Zu beachten ist aber, dass bei der Impfung bei einem Betriebsarzt die eigenen Angehörigen nicht geimpft werden können. Wenn Sie also eine Familie haben, können Sie ein entsprechendes Impfangebot im Betrieb wahrnehmen, müssen aber dennoch zuschauen, wo Sie Ihre Familie geimpft bekommen.

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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.