DLRG hält weiter fest an der Kombibad-Lösung auf dem Wartberg.
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In einem offenen Brief an die Bürgermeisterriege und an die Gemeinderatsfraktionen äußert sich die Pforzheimer Gruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) deutlich zur „Bädermisere“ in Pforzheim. Anlass hierzu sind die kürzlich vom Gemeinderat genehmigten zusätzlichen Kosten für den Neubau des Emma-Jaeger-Bades. Hier werden für zusätzliche Verbauarbeiten der Baugrube zusätzliche 3,23 Millionen Euro genehmigt.
„Mit diesem Beschluss“, so der DLRG-Pforzheim-Vorsitzende Jens Kühn im Schreiben, „sollte allen klar sein, dass dies den Tod sämtlicher noch bestehender Bäder in Pforzheim bedeuten wird.“ Mit „dieser aberwitzigen Investitionssumme“ sei klar, dass für die Renovierung des Wartbergbades, des Nagoldbades, der Stadtteilbäder Eutingen und Brötzingen sowie des Beckens in der Konrad-Adenauer-Schule „auf lange Zeit kein Geld mehr zur Verfügung“ stünde. „Jedes Einzelne wird, sobald eine größere Reparatur ansteht, geschlossen! Jeder der hier ’sein Bad‘ sieht, kann nur beten, nicht der/die Erste zu sein“, so Kühn weiter. So werde Pforzheim „zum Schluss eine Großstadt sein, ohne eigenes Freibad und zwei Hallenbädern, die insgesamt lediglich 11 Bahnen á 25 Meter Länge zur Verfügung haben. Eines davon in einem Ortsteil am Stadtrand. Und das alles für insgesamt 43 Millionen Euro!“
Zustimmung für Büschers Bäderstrategie
Gleichzeitig positioniert sich die DLRG weiterhin für die von Bürgermeister Dirk Büscher vorgelegte Bäderstrategie und dem darin enthaltenen Kombibad als Ergänzung zum Freibad auf dem Wartberg. “ Mit dieser Synergie wäre es mit einem deutlich geringeren Betrag möglich, das Wartberg zu sanieren, womit auch für die restlichen Bäder mehr Geld zur Verfügung stehen würde.“ Dies hätte dann nach Ansicht der DLRG auch bedeutet, das Gelände des Emma-Jäger-Bads in der Innenstadt „möglicherweise aufzugeben und zu veräußern“. Diese Gelder hätten zweckgebunden für den Erhalt der Bäderlandschaft verwendet werden können.
Zudem frage man sich „seit geraumer Zeit“, wann die Schwimmsportvereine „auch vom Gemeinderat nach ihrer Meinung zur gesamten Bäderproblematik/-strategie befragt werden und nicht nur Gespräche mit der Verwaltung zu Einzelheiten stattfinden.“ Mit den Fraktionen des amtierenden Gemeinderates habe es hierzu noch keine Gespräche gegeben.
„Uns allen ist klar – wir brauchen Wasserfläche“, so Kühn im offenen Brief abschließend. Der Bedarf der Stadt – für die Vereine wie auch für die Freizeitschwimmer im öffentlichen Badebetrieb – sei „weitaus größer als 11 Bahnen á 25 Meter in 2 Hallenbädern“ und die dezentrale Verteilung der bisherigen Badfläche sehe die DLRG als Standortvorteil der kurzen Wege, den es zu erhalten gelte.