Erste Betriebserfahrungen der Spurenstoffentnahme mit der vierten Reinigungsstufe. Vorbereitung der nächsten Baumaßnahme zur Erneuerung der biologischen Stufe. (Lesezeit: 3 Minuten)
Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Im Vorfeld des Werkeausschusses haben Mitglieder des Gemeinderats gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Dirk Büscher und Vertretern des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) das Klärwerk besichtigt. Nach über einem Jahr Betrieb der vierten Reinigungsstufe, konnten nun erste Betriebsergebnisse vor Ort gezeigt und erläutert werden. Seit Mitte 2020 ist die neue Anlage zur Spurenstoffentnahme mit Pulveraktivkohle in Betrieb. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung betreibt damit die viertgrößte Anlage dieser Art landesweit. Im Abwasser sind eine Vielzahl an Spurenstoffen wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Pestizide und Industriechemikalien nachweisbar. In der Inbetriebnahme-Phase wurden bereits über 7 Millionen Kubikmeter Abwasser mit der Anlage behandelt. Nach dem Jahr Probebetrieb kann jetzt außerdem abgeschätzt werden, wieviel davon künftig zurückgehalten werden kann – es werden zwischen 12 und 13 Millionen Kubikmeter jährlich sein. „Dies ist ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und hat unmittelbar positive Auswirkung für die nachfolgenden Gewässer, Enz und Neckar“, zeigt sich Erster Bürgermeister Dirk Büscher überzeugt.
Für die Kläranlage zeichnen sich für die nahe Zukunft aber schon weitere große Baumaßnahmen in der sogenannten biologischen Stufe ab. „Die biologische Stufe ist der größte und wichtigste Teil der vorhandenen Kläranlage. Hier findet die Hauptarbeit der Abwasserreinigung mithilfe unzähliger Mikroorganismen statt“, erläutert ESP-Werkleiter Sudhof. Dieser Anlagenteil ist über viele Jahre entstanden und wurde immer wieder den aktuellen Anforderungen angepasst. Da aber vorhandene Becken und auch Teile der Anlagentechnik in die Jahre gekommen sind, wird hier ein Ersatz von vorhanden alten Bauwerken und eine Erneuerung von Teilen der Anlagentechnik erforderlich. „Nicht zuletzt wollen wir die Anlage fit machen für verschiedene künftige Anforderungen“, so Sudhof weiter.
Die hierfür durchzuführenden Arbeiten werden unter schwierigen Bedingungen unter dem fortwährend laufenden Betrieb der Anlage erfolgen müssen. „Denn die Kläranlage kann nicht abgeschaltet werden. Und wenn ausnahmsweise doch, dann nur für wenige Stunden“, wie der Erste Bürgermeister erläutert. Mit den Vorbereitungen zur Umsetzung der Maßnahme soll Anfang 2022 begonnen werden. Zunächst durch Beauftragung eines Planungsbüros und die Durchführung der erforderlichen Planungen. Frühestens Ende Herbst 2023 kann aus heutiger Sicht mit den Bauarbeiten begonnen werden. Für die umfangreichen Arbeiten während dem laufenden Kläranlagenbetrieb werden drei Jahre angesetzt, so dass sich die Arbeiten bis ins Jahr 2026 erstrecken werden.
Quelle(n): pm