Online-Petition ruft zu Erhalt des Rettungshubschraubers in Leonberg auf

Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung im Stadtpark Pforzheim

Petition eine Reaktion auf ein Gutachten zur Neuorganisation der Rettungshubschrauber-Standorte im Land.

(Lesezeit: 3 Minuten)

Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.

Seit 1. Juni 1986 ist das Kreiskrankenhaus Leonberg am südwestlichsten Zipfel des Geländes das Zuhause für einen Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung aus Stuttgart. Der hier stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 41“ ist in einem Radius von 100 Kilometern das zuständige Luftrettungsmittel für zehn Landkreise und auch regelmäßig „zu Besuch“ in Krankenhäusern der Region, die über einen Hubschrauberlandeplatz verfügen.

Nun könnte aber bald ein Umzug von Christoph 41 bevorstehen, ginge es nach Empfehlungen, die das ein Strukturgutachten zur Luftrettung im vergangenen Jahr enthält, das vom Innenministerium Baden-Württemberg in Auftrag gegeben wurde. Dieses Gutachten empfiehlt auf 200 Seiten unter anderem eine Ausweitung der Luftrettung von derzeit acht auf zehn Luftrettungsstationen in Baden-Württemberg tagsüber und den Betrieb eines weiteren Standortes im 24-Stunden-Betrieb (derzeit nur Christoph 11 aus Villingen-Schwenningen). Einhergehen soll das durch eine Neuordnung der Luftrettungsstandorte, mit der der bisherige Luftrettungsstandort in Leonberg zur Disposition stehen könnte.

Und tatsächlich klafft im Südosten Baden-Württembergs ein Versorgungsloch im Luftrettungsdienst. Während der Bereich Karlsruhe/Stuttgart Einsatzgebiet von gleich drei Rettungshubschraubern (Christoph 43 in Karlsruhe, Christoph 51 in Stuttgart und Christoph 41) ist, ist im Südosten Baden-Württembergs lediglich ein Standort in Villingen-Schwenningen und einer in Friedrichshafen für ein deutlich größeres Gebiet und fast die gesamte südliche Schwäbische Alb zuständig. Tübingen böte sich als Standort aufgrund seines Universitätsklinikums als Maximalversorger und der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in unmittelbarer Nachbarschaft an.

Online-Petition für Erhalt des Leonberger Standortes

Seit Juni 2021 läuft nun eine Online-Petition an das Innenministerium, die von Rettungskräften in Leonberg und Böblingen um den Leonberger THW-Ortsbeauftragten Matthias Schultheiß initiiert wurde und inzwischen über 22.200 Mitunterzeichner hat. In ihrer umfangreichen Begründung, warum der Rettungshubschrauberstandort Leonberg weiterhin erhalten bleiben soll, wird unter anderem Argumentiert, dass der verbleibende Rettungshubschrauber Christoph 51 in Stuttgart, der in Pattonville bei Ludwigsburg stationiert ist, schon heute überlastet sei und Christoph 41 am derzeitigen Standort erhalten bleiben müsse, „um die Patientenversorgung im Großraum Stuttgart auf dem höchsten Niveau zu halten“.

Die im Gutachten gesehene Versorgungslücke im Bereich der südlichen Schwäbischen Alb entstehe lediglich „durch unrealistische Annahmen der Fluggeschwindigkeit und ohne ‚Voralarm‘ eines Rettungshubschraubers, bei dem ein Rettungshubschrauber vorsorglich schon bei der Alarmierung des Rettungsdienstes abhängig von der Einschätzung des Disponenten alarmiert wird.

Weiterführender Link

Über Besim Karadeniz 4638 Artikel
Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.