Weihnachtsmarkt könne man "beim besten Willen" nicht mehr offenhalten, so Boch und Büscher.
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„Angesichts der Entwicklung der pandemischen Lage in der Bundesrepublik, dem Land Baden-Württemberg und auch bei uns in Pforzheim und im Enzkreis“ könne man nicht „länger guten Gewissens den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt unter den neuen rechtlichen Bedingung einer 50-prozentigen Besucherbegrenzung geöffnet halten“, so Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher in einer Pressemitteilung, die die Stadt soeben herausgegeben hat. Die Entscheidung sei nach nach einem „intensiven und emotionalen Austausch mit den Schaustellern am Vormittag“ und einem anschließenden Gespräch mit den Fraktionsspitzen des Gemeinderats und weiteren Gemeinderatsmitgliedern „final“ gefallen.
Damit ist der Pforzheimer Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nach drei Tagen auch schon wieder Geschichte, nachdem er ursprünglich unter 2G-Regeln für Geimpfte und Genesene geöffnet wurde und gemäß der gestern Abend vom Land veröffentlichten Novelle der Corona-Verordnung ab heute nur noch nach den „2G-Plus-Regelungen“ geöffnet sein wird und Geimpften und Genesenen zusätzlich noch einen gültiges, negatives Schnelltestergebnis vorweisen müssen. Zudem ist auch der Weihnachtsmarkt nur noch für 50 % der üblichen Besucherzahl zugelassen.
Das Rathaus zeige sich am Tag der aktuellen Verordnung des Landes Baden-Württemberg „enttäuscht“. Trotz eines ausgefeilten Konzepts für die Durchführung des eigenen Weihnachtsmarkts ist nach den neuen Vorgaben und angesichts hoher Inzidenzzahlen „nicht mehr daran zu denken, die hohen Sicherheitsstandards so umzusetzen, dass die Sicherheit der Besucher gewährleistet werden kann“ und dass der Markt auch für die Schausteller noch Sinn macht. Die 2G-Plus-Regel und die Anwendung der 50 Prozent-Regel „zerstören jedes vernünftige Konzept“. Dieses Regelwerk sei allenfalls auf einer sehr großen und abgesperrten Fläche darstellbar, aber allein deswegen und wegen des Themas Feuerwehr-Zufahrten in der Innenstadt nicht realisierbar.
„Virus stärker als alle vernünftigen Vorsichtsmaßnahmen“, so Boch und Büscher
In der Runde der Schausteller sei Frustration und Enttäuschung spürbar gewesen, Schuldzuweisungen Richtung Stadt habe es aber nicht gegeben. „Wir wissen im Rathaus um die Nöte der Beschicker, die jetzt zum 2. Mal hintereinander gehofft und gebangt haben und am Ende doch konstatieren müssen, dass das Virus stärker ist, als alle vernünftigen Vorsichtsmaßnahmen. Daher haben wir den Schaustellern den Verzicht auf Gebühren und die Übernahme von bestimmten Kosten durch uns zugesagt “, so die beiden Dezernenten.
Noch bis zum Ende des Mittwoch können die Schausteller weiter geöffnet haben, ab Donnerstag gibt es auch in Pforzheim keinen Weihnachtsmarkt mehr. Zahlreiche andere Städte hatten bereits vorher bereits abgesagt. „Wir wollten dem Wunsch der Bevölkerung nach zumindest etwas vorweihnachtlicher Stimmung unbedingt Rechnung tragen und haben uns gemeinsam mit den Schaustellern auf eine besinnliche Vorweihnachtszeit gefreut. Wir alle hätten uns nach den schweren Monaten Besinnlichkeit und Festlichkeit verdient. Leider ist das unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht möglich. Wir sind alle enttäuscht, zumal wir kurz vor dem dramatischen Anstieg der Pandemiezahlen wirklich noch guter Hoffnung waren“, so Dirk Büscher.