Maschinenbau-Studiengänge konstruieren exakt fahrende Fahrzeuge und treten gegeneinander an.
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Welches Fahrzeug ist am schnellsten und lässt sich am genauesten stoppen? Im Rahmen des traditionellen Erstsemesterprojekts traten zum Ende des aktuellen Wintersemesters 2021/2022 Studierende der beiden Bachelorstudiengänge „Maschinenbau/ Produktentwicklung“ und „Maschinenbau/ Produktionstechnik und -management“ im Rahmen eines Konstruktionswettbewerbs gegeneinander an. Ihre Arbeitsergebnisse präsentierten die Studierenden auf dem Campus der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim. Die Fahrzeuge sollten innerhalb von 30 Sekunden eine Strecke von zwölf Metern zurücklegen und am Ende so genau wie möglich an der Messmarke zum Stillstand kommen. Erst Theorie, dann Praxis: Vor ihren Professoren Dr. Jürgen Bauer, Dr. Ingolf Müller und Dr. Roland Wahl sowie den Laboringenieuren Andreas Groh, Dietmar Eckhardt und Konrad Knorrek stellten die studentischen Teams zunächst ihre unterschiedlichen Vorgehensweisen, Designs und Methoden vor – sowie abschließend den Erfolg ihrer entstandenen Konstruktionen unter Beweis.
Als Baumaterial war alles erlaubt: Entstanden sind zum Beispiel Fahrzeuge aus Wellpappe, Holz, Edelstahl und verschiedenen Bausätzen. „Einschränkung war, dass die Kosten auf 40 Euro begrenzt waren und der Fahrzeugantrieb seine Energie nicht durch ein Explosionsgemisch gewinnen durfte, nur maximal zehn Bar erlaubt waren und kein Rückstand wie etwa Sand oder Wasser, auf der Fahrbahn zurückbleiben durfte“, so Professor Jürgen Bauer.
Für kreatives Brainstorming, methodisches Konzipieren und wirtschaftliches Konstruieren hatten die studentischen Arbeitsgruppen ein Zeitfenster von vier Monaten: „Ich bin mir nach diesem Projektauftakt noch sicherer als zuvor, den richtigen Studiengang gewählt zu haben. Ich war in einer tollen Gruppe und jeder von uns hat eigenständig seine Teilaufgaben gelöst und aus den individuellen Entwürfen haben wir das optimale Endprodukt entworfen“, berichtet Sabrina Leutenecker, Studentin im Bachelorstudiengang „Maschinenbau/ Produktentwicklung“.
„Wir möchten mit unserem Erstsemesterprojekt erreichen, dass unsere Studierenden sich als Neulinge auf dem Campus kennenlernen, den Transfer von der Theorie in die Praxis live erleben und nachvollziehen können. Der Wettbewerb als das Highlight im ersten Semester ist ein zusätzlicher Ansporn, in der Gruppenarbeit alles aus sich herauszuholen. Die einzelnen Ergebnisse sprechen jeweils für sich. Das Projekt steht auch für die Freude und den Spaß am Fach“, weiß Jürgen Bauer. „Ganz automatisch werden dabei erste Erfahrungen in der Konstruktion oder auch Projekt- und Zeitplanung gewonnen. Mit Spannung erwarten wir weitere tolle Ideen – spätestens zum Ende des Sommersemesters 2022.“
Leichtbau, Fahrzeugtechnik und -mechatronik, Qualitätsmanagement, Bauteiloptimierung, Maschinendynamik, Elektrische Antriebe, Programmieren, Lasermaterialbearbeitung, Kunststoff- oder Stanztechnik, Nachhaltige Produktentwicklung, Materialwirtschaft und Fabrikplanung – das Maschinenbau-Curriculum ist so vielseitig wie die beruflichen Möglichkeiten nach dem Studium. Die MB-Studiengänge orientieren sich an den industriellen Kernprozessen von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt. Die Lehrinhalte, so das Pforzheimer Alleinstellungsmerkmal, werden nicht nur im Hörsaal, in Laboren und Workshops, sondern in Form von eigenständig zu erstellenden Projektarbeiten vermittelt. Im Verlauf des Studiums werden immer komplexere Themen in Zusammenarbeit mit der Industrie oder internen Forschungsprojekten bearbeitet. Das Studienende steht schließlich im Zeichen der Hochschulstrategie „Führend durch Perspektivenwechsel“: Hier realisieren die angehenden Maschinenbauer eine interdisziplinäre Projektarbeit im Verbund mit anderen Fachrichtungen.
Quelle(n): pm