In Dillweißenstein wird traditionell der Schneemann gebaut, auch wenn es in diesem Jahr wieder keinen Umzug gibt.
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Alle Jahre wieder und so sicher wie das Amen in der Kirche gehört der Schneemann traditionell zum Dillweißensteiner Fasching. Aber auch in diesem Jahr wird es keinen Faschingsumzug geben, da das durch die aktuelle Corona-Verordnung organisatorisch nicht zu stemmen ist. Um einen Umzug stattfinden zu lassen, müsste garantiert werden, dass das Veranstaltungsgelände umzäunt ist und eine Zugangskontrolle stattfindet. Da aber die komplette Hirsauer Straße die Umzugsstrecke ist, an der sich auch Wohnungen befinden, kommt eine Umzäunung hier nicht in Frage.
Trotzdem wollen es sich die Faschingsfreunde aus Dillweißenstein nicht nehmen lassen, die Tradition zu erhalten und zum Austreiben des Winters den Schneemann zu verbrennen. Deshalb wird auch in diesem Jahr eine Verbrennung des Schneemannes nicht im Anschluss an einen Umzug stattfinden, sondern durch eine Live-Übertragung im Internet.
Um dann steht es wieder da: das schwere Metallgerüst aus Stahlbügeln und einem Geflecht aus Metalldraht, welches an unzähligen Schweißpunkten stabilisiert ist und unverkennbar die Form eines dicken Schneemanns hat. Dieser wird auch in diesem Jahr mit einer Schicht von alten weißen Leintüchern ummantelt und vernäht. Die Stoffbahnen sind Grundlage für den wichtigsten Teil der Dillweißensteiner Traditionsfigur.
Ritter Belrem kommt in den „Wattebäuschchen-Flow“
Nun werden diese Stoffbahnen mit Wattebäuschchen beklebt. Wichtig hierbei ist, dass diese Wattebäuschchen aus Baumwolle sein müssen und nicht aus Viskose, da diese besser brennen und nicht nur schmoren. Auch können die chemisch hergestellten Wattepads nicht richtig verklebt werden, da sie den Leim nicht richtig annehmen. Fachmännische Tradition.
Das Aufbringen der Wattebäuschchen findet in Gruppenarbeit statt und die Mitglieder der Belrem-Gilde stehen rundum und kleistern gewissenhaft den Stoff ein, um dann die Baumwollmatten gleichmäßig in kleinen Stücken darauf zu verteilen.
Jörg Müller, der selbst einige Wattekugeln auf den Stoff aufbringt, stellt beim Basteln fest, dass diese Tätigkeit etwas meditatives hat. „Da kommt man nach einer Weile in den Wattebäuschchen-Flow“, sagte Müller lachend und jemand aus der Runde meinte, dass das doch ein guter Titel für ein neues Lied des „Ritter Belrem“ sei. Man darf also gespannt sein, ob es demnächst ein neues närrisches Lied des Ritters gibt.
Geheime Schneemannverbrennung
Wann und wo die diesjährige finale Winteraustreibung stattfindet, ist das derzeit wohl bestgehütete Geheimnis in Dillweißenstein. Selbst auf intensives Nachfragen blieb Daniel Ast, der Präsident des Vereins „Fasnetsumzug Pforzheim-Dillweißenstein e.V.“ schweigsam.
Sobald ein Termin bekannt ist, werden wir zeitnah berichten und die Schneemannverbrennung auf unserer Facebook-Seite live übertragen.
Weitere Bilder vom Schneemannbasteln auf Ritschratsch-Klick.de.