Warum können wir kein Zeichen für die Ukraine setzen?

Ukrainische Flagge am Rathaus in Dietlingen

Städte auf dem gesamten Globus setzen starke Zeichen gegen den Ukrainekonflikt. Wir nicht.

(Lesezeit: 2 Minuten)

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Viele Rathäuser im ganzen Land können es, Berlin kann es mit dem Brandenburger Tor, Paris sogar mit dem Eiffelturm, nur wir in Pforzheim mit keinem einzigen öffentlichen Gebäude – ein Zeichen gegen den Ukrainekonflikt dadurch setzen, dass die oder wenigstens ein Gebäude mit ukrainischen Landesfarben angeleuchtet werden oder wenigstens eine ukrainische Flagge aufgezogen wird. Etwas, was wirklich jedem klarmachen würde, dass der Ukraine-Konflikt real ist und dass er uns nicht egal ist. Mut, etwas aufzubringen, wofür man in anderen Teilen Europas aktuell größte Repressalien erleben dürfte.

Gestern wäre es beinahe soweit gekommen und viele Menschen hatten sich auf diesen besonderen Moment gefreut: Gegen 15 Uhr verbreiteten die Organisatoren der Mahnwache die Meldung, dass die Sparkasse Pforzheim Calw entschieden habe, den Pforzheimer Sparkassenturm zwischen 17:30 und 18:15 in den Farben der ukrainischen Flagge zu illuminieren. Ein starkes und buchstäblich weit sichtbares Zeichen – wäre es gewesen.

Denn schon eine halbe Stunde später kam, ebenfalls per Meldung der Organisatoren, die Absage: Illumination des Sparkassenturms „aus technischen Gründen“ abgesagt.

Mit etwas Nachdenken kann man der Sparkasse hier keine Schuld geben. Der Entschluss zu einer Illumination wird sicherlich ein Entschluss gewesen sein, der „von ganz oben“ im Haus gekommen sein dürfte und dort wird sicher nicht leichtfertig gehandelt. Und ob sich jemand bei der Sparkasse die Mühen macht, einen Beschluss zur Beleuchtung des Sparkassenturms ohne vorherige technische Prüfung zu treffen? Kaum nachvollziehbar.

So reichte es in Pforzheim am Ende des Tages immerhin zu zwei einfarbigen Friedenstauben, angekündigt mit großen Worten in einer Mitteilung der Stadt. Die am Rathaus blieb nach dem 23. Februar mutmaßlich einfach weiter eingeschaltet und der Wartberg-Wasserturm kam gestern spät abends auch zu einer Friedenstaube. Beide sollen nun das gesamte Wochenende leuchten. Die man freilich nur erkennt, wenn man auch direkt vor Wasserturm oder Rathaus steht.

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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.