Stadt will Regierungspräsidium vorschlagen, bestehendes FFH-Gebiet Pfinzgau-Ost um Klapfenhardt zu erweitern.
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Vor etwas mehr als vier Jahren war es Ende 2017 ein kräftiger Schlag. Während unter Oberbürgermeister Gert Hager noch das Gewann Ochsenwäldle an der Autobahnzufahrt Pforzheim-Süd als Standort für ein neues Gewerbegebiet anvisiert wurde, war einer der wegweisensten Entscheidung vom frisch gewählten Oberbürgermeister Peter Boch der Schwenk auf das Gewann Klapfenhardt nordwestlich vom bestehenden Gewerbegebiet auf der Wilferdinger Höhe. Ein jahrelanger Streit um das geeignetere Gebiet entbrannte darüber und endete erst im November 2020 mit einer Gemeinderatsentscheidung darüber, dass weiterhin Ochsenwäldle für ein neues Gewerbegebiet geprüft werden soll.
Nach Willen der Stadt soll Klapfenhardt nun sogar so genanntes FFH-Gebiet („Flora-Fauna-Habitat“) werden und besonderen Schutz als Naturschutzgebiet genießen. Mit dem Vorschlag habe sich OB Boch an das Regierungspräsidium Karlsruhe gewandt, um das FFH-Gebiet Pfinzgau-Ost um Klapfenhardt zu erweitern. Dieser Vorschlag der Stadt, die Grundstückseigentümerin ist, ist Bedingung dafür.
Um der Initiative die größtmöglichen Erfolgsaussichten zu verschaffen, waren umfangreiche Vorarbeiten mit intensiver Datenrecherche und mehreren Ortsbegehungen durch das Pforzheimer Amt für Umweltschutz als untere Naturschutzbehörde notwendig. Diese mündeten in einer naturschutzfachlichen Würdigung des Klapfenhardt-Waldes sowie einem fachlich begründeten Abgrenzungsvorschlag für die Erweiterung des FFH-Gebiets. In den Stellungnahmen der Stadt Pforzheim werden „die FFH-Schutzwürdigkeit des Klapfenhardt-Waldes uneingeschränkt bestätigt und die Anregung, den Klapfenhardt-Wald in die FFH-Gebietskulisse aufzunehmen, voll unterstützt“, so Oberbürgermeister Peter Boch an das Regierungspräsidium.
Der Vorschlag wird nun auf Grundlage der erarbeiteten Stellungnahmen nochmals vom Regierungspräsidium und der Landesanstalt für Umwelt BW geprüft und danach letztendlich an die EU-Kommission weitergeleitet. Nach einer weiteren Prüfung auf europäischer Ebene soll der Klapfenhardt-Wald in die Liste der „Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung“ aufgenommen werden, die alle ein bis zwei Jahre aktualisiert wird. „Da ich Ihren Vorschlag von Anfang an befürwortet habe, freue ich mich besonders, Ihnen diese erfreuliche Nachricht überbringen zu dürfen und damit auch Ihren unermüdlichen Einsatz für die Natur in unserer Stadt zu würdigen“, schreibt Peter Boch in einem ergänzenden Brief an Naturexperte Gerhard Vögele und Biologe Bernhard Landmesser, die die Ausweisung des Klapfenhardts als FFH-Gebiet angeregt hatten.
Quelle(n): pm