Zahl öffentlicher Ladepunkte für Elektroautos in Pforzheim soll mehr als verdoppelt werden. Erste neuen Ladesäulen im Sommer geplant.
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Für Besitzer von Elektrofahrzeugen ist die Pforzheimer Innenstadt in Sachen Ladeinfrastruktur eine Wüste. Gerade einmal vier öffentliche Ladesäulen der Stadtwerke Pforzheim (Klostermühlgasse, Werderstraße, Waisenhausplatz und Poststraße) mit je zwei Ladepunkten stehen derzeit in der direkten Innenstadt zur Verfügung, die vor allem tagsüber stark ausgelastet sind. Noch düsterer sieht es in den Stadtteilen aus. Hier gibt es beispielsweise in den Höhenstadtteilen jeweils nur eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten, ebenso in der Nordstadt, wo sich nur auf dem Parkplatz am Hauptfriedhof eine Ladesäule findet. Deutlich besser ist es in den Gewerbegebieten, in denen externe Stromanbieter wie die EnBW und die Pfalzwerke eigene Stationen betreiben, ebenso an Autohäusern, die netzwerkeigene Lademöglichkeiten bieten.
Insgesamt 63 öffentlich zugängliche Lademöglichkeiten für Elektroautos zählt die Stadt in einer Pressemitteilung. Und nun sollen in einer Partnerschaft „Hand in Hand“ zu diesen Lademöglichkeiten noch „mindestens“ 100 weitere Ladepunkte an rund 50 Standorten hinzukommen.
Der Ausbau bedeute einen „großen Sprung bei der Versorgung mit Elektro-Ladesäulen in Pforzheim“, so die Stadtverwaltung und die Stadtwerke Pforzheim in einer gemeinsamen Pressemitteilung. So unterstützten Stadtwerke und Stadt Pforzheim „aktiv und mit Nachdruck den Wechsel hin zu einer klimafreundlicheren Mobilität“, sofern der getankte Strom wie in Pforzheim aus regenerativen Quellen stammt.
Stadt und Stadtwerke Pforzheim schließen Gestattungsvertrag ab
Mit einem so genannten „Gestattungsvertrag“ soll der zügige Ausbau gelingen. Da die Stadt selbst keine Ladeinfrastruktur betreibt und auch nicht betreiben wird, regelt diese Vereinbarung die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken: Die Stadt stellt den öffentlichen Raum zur Verfügung, während die Stadtwerke sich verpflichten, an den Standorten Elektro-Lademöglichkeiten zu betreiben. Geregelt werde zudem ein weiterer „deutlicher“ Ausbau der Ladepunkte in der Zukunft.
Oberbürgermeister Peter Boch zeigt sich im Rahmen der Vertragsunterzeichnung im Pforzheimer Rathaus zuversichtlich, dass die bessere Infrastruktur weitere Bürgerinnen und Bürger von der Elektromobilität überzeugen wird: „Denn auch wenn der Umstieg auf Elektromotoren alleine nicht ausreichen wird, um die Mobilitätswende erfolgreich zu gestalten, so ist er ein zentraler Baustein für mehr Klimaschutz. Zwar sind nun entsprechende Investitionen notwendig, aber jeder Euro, der in Nachhaltigkeit und Klimaschutz investiert wird, ist billiger als die Folgekosten des Klimawandels.“
Mit dem Ausbau des Ladenetzes wollen die Stadtwerke Pforzheim in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen. Die ersten Ladesäulen sollen dann im Sommer stehen. Das Projekt wird unterstützt durch Fördermittel des Landes, zudem hofft man auf weitere Gelder des Bundes. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt mehr als eine halbe Million Euro.