„Wir spüren den Klimawandel“

Prof. Dr. Ulrich Jautz begrüßte den bekannten Wettermoderatoren Sven Plöger gemeinsam mit den Professorinnen Dr. Frauke Sander (Zweite von links) und Dr. Christa Wehner im Audimax (Foto: Hochschule Pforzheim/Axel Grehl)

ARD-Wettermann Sven Plöger zu Gast im Studium Generale an der Hochschule Pforzheim.

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Jovial, nahbar, humorvoll – und mit einer Botschaft: Schluss mit lustig, aber noch nicht ganz, denn es gibt Hoffnung. So präsentierte sich der bekannte Wetter-Moderator und Meteorologe Sven Plöger dem Publikum im Studium Generale an der Hochschule Pforzheim. In seinem Vortrag „Hitze, Dürre, Starkregen – Sind wir noch zu retten?!“ geht er mit dieser existenziellen Frage im Gepäck auf Spurensuche, warum sich unser Planet schneller erwärmt als in früheren Zeiten und warum jetzt genau das geschieht, was Klimaforscher bereits vor Jahrzehnten vorhergesagt haben. Die Reaktionen des Publikums waren eindeutig: Den Wissenschaftlichen Leiterinnen des Studium Generale, den Professorinnen Dr. Christa Wehner und Frauke Sander, ist ein Coup gelungen, Plöger nach Pforzheim zu lotsen.

Deutschlands bekanntester Wetterfrosch macht im vollen Walter-Witzenmann-Hörsaal der Hochschule gleich zu Beginn klar, dass er eigentlich keine dystopische Apokalypse zeichnen will. „Aber ich will ihnen auch nichts vormachen. Wir spüren das Waldsterben, spüren die Erderwärmung. Kurzum: Wir spüren den Klimawandel“, lässt Plöger keinen Zweifel daran aufkommen, dass er existiert und vom Menschen beeinflusst ist. Treibhausgase erwärmen unter anderem die Meere. „Das bedeutet wiederum mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, der wieder Extrem-Wetter verursacht“, erklärt Plöger. Die Ahrtal-Katastrophe sei unter anderem durch eine weit überdurchschnittlich warme Ostsee mit verursacht worden. „Schon ein Grad wärmeres Wasser bedeutet sieben Prozent mehr Wasserdampf in der Atmosphäre. Mit Folgen. „Und wenn gewisse Prozesse mal ausgelöst sind, wird es fast unmöglich diese zu stoppen. Denken sie an Dammbrüche infolge von Starkregen. Wenn Wasser durch die Enge fließt, etwa ein Tal, dann erhöht sich die Fließgeschwindigkeit. Dann reißen Flüsse alles mit sich.“

Extremwetter-Ereignisse häufen sich

Ähnlich wie bei Plögers rasantem Vortrag verhält es sich mit Extremwetter-Ereignissen. Es geht Schlag auf Schlag. Alte Rekorde werden laufen pulverisiert. Natürlich könne ein Unwetter auch ohne den Klimawandel mal passieren. Aber nicht in der Häufung. Und nicht mit dieser erhöhten Wahrscheinlichkeit. Denn „die Ahrtal-Katastrophe wurden durch den Klimawandel 1,2 bis 9-mal wahrscheinlicher“, weiß Plöger. „Jetzt werden sie zu recht sagen: Geht es nicht genauer? Das ist berechtigt, aber zugleich bedeutet diese Analyse, dass der Klimawandel mindestens 20 Prozent Anteil an der Katastrophe hatte. Das kann man nicht mehr schönreden“, sagt Plöger mit ausnahmsweise ernster Miene.

„Die erhöhten Emissionen sind der Kipppunkt für das Klima – und damit auch fürs Wetter“, resümiert Sven Plöger, der sich, ganz in seiner Rolle als Fernseh-Mann, auch ganz gezielt in die Kamera an die Zuschauer online im Live-Stream wendet. Das sei nicht neu. Nein, neu ist es nicht. Aber selten so pointiert vorgetragen wie an diesem Dienstagabend im Audimax der Hochschule Pforzheim. Die logische Folge: Tosender, langanhaltender Applaus.

Quelle(n): pm

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