Saisonale Effekte und Folgen der Fluchtmigration aus der Ukraine belasten Arbeitsmarkt. (Lesezeit: 3 Minuten)
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Die Arbeitslosenquote ist von Juni auf Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,9 Prozent. Im Enzkreis stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat ebenfalls, hier um 0,3 Prozentpunkte auf nun 2,8 Prozent.
Insgesamt waren 4.162 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.509 (36,3 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2.653 (63,7 Prozent) in der Grundsicherung. Im Juli wurden 232 Stellenangebote gemeldet. Das waren 83 oder 26,3 Prozent weniger als im Vormonat und 56 oder 19,4 Prozent weniger als im Juli 2021. Derzeit sind 1.351 offene Stellenangebote im Bestand, 228 oder 20,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Entwicklung im Vergleich zum Vormonat sei typisch für die Jahreszeit, so die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. Im Sommer meldeten sich viele Jugendliche nach dem Ende ihrer Schulzeit oder Ausbildung arbeitslos. Hinzu kommen Arbeitslosmeldungen nach Entlassungen oder auslaufenden befristeten Verträgen zum Quartalsende. Außerdem machten sich die Folgen der Fluchtmigration aus der Ukraine immer mehr auch am regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar. „Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen, da sich voraussichtlich weitere ukrainische Geflüchtete bei den Jobcentern melden werden. Dort erhalten die geflüchteten Menschen alle Leistungen aus einer Hand: Neben finanziellen Leistungen auch Zugang zu Beratung sowie zu Integrations- und Sprachkursen oder Kinderbetreuungsangeboten,“ so die Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann.
Landesweit ist die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf nun 3,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es einen Rückgang um 0,2 Prozentpunkte. Schlusslicht in Baden-Württemberg bleibt weiterhin Mannheim mit eine Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent.
Weiter viele offene Stellen und Ausbildungsplätze
Mitte Juli waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 6.122 offene Stellen gemeldet, 77 oder 1,2 Prozent weniger als im Juni aber 921 oder 17,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Kurz vor Beginn der Ferien waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim noch fast 2.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig waren noch knapp 800 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. „Wer also noch auf der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz ist, sollte jetzt unbedingt zugreifen. Wir können in fast allen Ausbildungsberufen noch freie Ausbildungsstellen anbieten. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater in der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim stehen auch in der Ferienzeit gerne für Fragen von Jugendlichen und Eltern zur Verfügung. Sie beraten auch über mögliche berufliche Alternativen, wenn es mit dem Traumberuf nicht klappt“, betont die Agenturchefin.
Quelle(n): pm