Betreuung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine und Arbeitslosenmeldungen junger Menschen zentrale Gründe.
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Die Arbeitslosenquote ist von Juli auf August um 0,2 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 7,0 Prozent. Im Enzkreis stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte auf nun 3,0 Prozent.
Insgesamt waren 4.340 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.608 (37,1 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2.732 (62,9 Prozent) in der Grundsicherung. Im August wurden 292 Stellenangebote gemeldet. Das waren 60 oder 25,9 Prozent mehr als im Vormonat und eine Stelle oder 0,3 Prozent mehr als im August 2021. Derzeit sind 1.430 offene Stellenangebote im Bestand, 225 oder 18,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Zwei Gründe für Anstieg
Ursächlich für die steigende Arbeitslosigkeit im August sind laut Agentur für Arbeit insbesondere zwei Gründe: Zum einen werden die geflüchteten Menschen aus der Ukraine seit 1. Juni von den Jobcentern betreut. Dies führte zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung. Insgesamt waren im August 1.231 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet, 168 mehr als im Juli und 1.202 mehr als vor einem Jahr. Ein weiterer Grund sind die Arbeitslosmeldungen junger Menschen nach ihrer Schulzeit oder auch nach ihrer Ausbildung, wenn eine Übernahme im Ausbildungsbetrieb ausgeblieben ist.
Für die Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, ist das Ende der Arbeitslosigkeit für viele dieser jungen Menschen aber bereits absehbar: „Die Arbeitslosigkeit wird sich in den kommenden Monaten mit dem Beginn vieler Ausbildungs- und Studiengänge und vermehrter Einstellungen nach den Sommerferien wieder abbauen, so dass insbesondere für viele Jüngere die Arbeitslosigkeit nur vorübergehend ist.“
Landesweit ist die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vormonat auch um 0,2 Prozentpunkte auf nun 3,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es jedoch immer noch einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte. Schlusslicht in Baden-Württemberg bleibt weiterhin Mannheim mit eine Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent, gefolgt vom Stadtkreis Baden-Baden mit 6,6 Prozent.
Stellenmarkt immer noch sehr groß
Mitte August waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 6.151 offene Stellen gemeldet, 29 oder 0,5 Prozent mehr als im Juli und 536 oder 9,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Auch der regionale Ausbildungsmarkt ist kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres noch stark in Bewegung. Im August suchten im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim noch 467 bei der Arbeitsagentur gemeldete Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Ihnen standen 1.737 freie Ausbildungsplätze gegenüber.
Die Kurzarbeiterzahlen sind weiter rückläufig und Anzeichen für eine Trendwende sind aktuell nicht in Sicht. Nach einer ersten Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit für den Monat April haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 2.623 Beschäftigte in 387 Betrieben kurzgearbeitet. Im März waren es noch 3.858 Beschäftigte in 612 Betrieben.
Quelle(n): pm