Was ist hier nur schiefgelaufen? Erklärungsversuch für eine eigentliche Unmöglichkeit.
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Zumindest ist die Überschrift eine halbwegs passende Erklärung für das Bild, das auf der Pressekonferenz zur Halbzeit des Oechsle-Festes am Freitag entstand. Zwar hatte ich beim Servieren des Tabletts auf meinen reflexartigen „Ach-du-liebe-Zeit“-Ausruf etwas blauäugig zugesichert, das gemachte Foto nur intern verwenden zu wollen, aber die Brisanz erzwingt förmlich eine journalistische Aufarbeitung des Vorfalls. WSP, wir müssen reden!
Denn während auf dem Silbertablett die dargebotenen Kaiserschmarrn (ein bekannterweise österreichisches Nationalgericht) mit Österreich-Fähnchen um die Wette funkelten, kamen die obligatorischen Beilagen Apfelmus und Vanillesauce ausgerechnet in Bechern, die allenfalls farblich zum Bordeaux-Rot des Oechsle-Festes passen. Ein Becher mit „Karlsruhe-I-mog-di“ ist auch in einem so multilateralen Gesellschaftsumfeld wie dem Oechsle-Fest eine haarscharfe Angelegenheit.
Nun muss man einiges dazu erklären, bevor es echte diplomatische Verstimmungen gibt: Die Becher gibt es ausschließlich im Dunstkreis von „Kofflers Edelweiß-Hütte“. Und damit erklärt sich auch schon mal das Edelweiß-Motiv auf dem Becher. Der Kaiserschmarrn auf der Dessertkarte erklärt sich wiederum damit, dass „Koffler’s Gastronomie“ sich der österreichischen Küche verschrieben hat. Und dass Koffler’s hier offensichtlich der Stadt Karlsruhe huldigt, ist wohl auch dem Standort des Unternehmens geschuldet – der ist nämlich in Karlsruhe. Und da taucht der Becher auch auf, nämlich auf dem Christkindlesmarkt am Friedrichsplatz. Genau, bei Koffler in „Kofflers Hüttenzauber“. Aber ein Glühwein-Becher auf einem traditionsreichen Weinfest wie dem Oechsle-Fest? Auweia.
Augen zu und durch
Wie reden wir uns das jetzt alles halbwegs elegant schön? Vielleicht so: Während Apfelmus und Vanillesauce im „recycelten“ Karlsruhe-Glühwein-Becher serviert werden, kommen die edlen Oechsle-Fest-Weine selbstverständlich weiterhin aus dem Oechsle-Glas. Im Zusammenleben muss man manchmal eben auch elegant beide Augen zudrücken können.
Irgendwann befassen wir uns übrigens auch noch mit dem Dirndl, der nun wirklich überhaupt nichts mit hier heimischem Brauchtum zu tun hat. Dieses wirklich ganz dicke Brett recherchieren wir dann zur Oechsle-Fest-Halbzeit im nächsten Jahr. 😉