Erste Maßnahmen werden vorgestellt. Temperaturregelungen in öffentlichen Räumen und Anpassungen an der Straßenbeleuchtung.
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Mehrere Arbeitsgruppen arbeiten in der Stadtverwaltung an unterschiedlichen Themenstellung rund das Thema Energiesicherheit. Die steht vor allem in der kommenden Wintersaison aufgrund der immer noch unklaren Gasversorgungslage aus Russland in vielen Kommunen Deutschlands auf dem Prüfstand.
Fragestellungen der Arbeitsgruppen ist, zum einen den Energieverbrauch in städtischen Liegenschaften zu senken, ebenso wie soziale und wirtschaftliche Aspekte. „Immer gilt es zu bedenken, welche Auswirkungen eine Maßnahme für verschiedene Gruppen von Nutzerinnen und Nutzern hat“, stellt der Leiter des Verwaltungsstabs Energie, Personalamtsleiter Bernhard Enderes, die Komplexität des Themas dar. „Welche arbeitsrechtlichen Vorgaben gilt es zu beachten, wenn beispielsweise die Temperatur in Dienst- und Arbeitsräumen abgesenkt wird? Wer ist alles einzubinden? Und wie organisieren wir die Kommunikation mit den Betroffenen und den Personalvertretungen?“, sind weitere Fragen, die Enderes aufwirft. „Da Energieeinsparung immer mit Komfortverlusten für Bürgerinnen und Bürger, Nutzerinnen und Nutzer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einhergeht, gilt es das Vorgehen insgesamt mit all diesen Gruppen gut zu koordinieren.“
Geplant ist beispielsweise konkret eine Absenkung der Wärmeleistung der Heizungsanlagen für die städtischen Büroflächen. Nach den aktuellen Vorstellungen des Bundeswirtschaftsministeriums (Energiesicherungs-Paket) ist eine Absenkung auf maximal 19 Grad vorgesehen. „Natürlich werden neben den Grundeinstellungen auch die händisch zu regelnden Einstellmöglichkeiten der Heizungen in den Büros reduziert“, erläutert der Stabsleiter weiter. „Dies wird ebenfalls bereits vorbereitet.“ Als weitere Maßnahme hat das Gebäudemanagement die Klimaanlagen der Ratssäle, Besprechungszimmer und ähnlicher Räumlichkeiten im Rathaus bereits so eingerichtet, dass diese erst ab 26 Grad Raumtemperatur in Betrieb gehen. Städtische Gebäude, die in Pforzheim von außen angestrahlt werden, gebe es derzeit nicht.
Temperaturreduzierungen außerhalb der Betriebszeiten
Die Temperatur in den Liegenschaften soll außerhalb der Betriebszeiten reduziert und die Beleuchtungssteuerung in Fluren, Büros und Treppenhäusern angepasst werden. Auch die Voraussetzungen für eine Reduzierung der Kälteleistung und Anpassung der Kaltgangtemperaturen für die IT-Infrastruktur und IT-Technikräume werden derzeit geschaffen, die Umsetzung wird dann in enger Abstimmung mit der EDV erfolgen. Zudem hat das städtische Gebäudemanagement alle Hausmeister an Schulen und Kindertagesstätten angewiesen, alle Gerätschaften, die sich in den Sommerferien auf Standby befinden vom Strom zu nehmen.
„Vom Gebäudemanagement wurden weitere mögliche Maßnahmen zur Energieeinsparung geprüft, die aber noch einer Grundsatzentscheidung bedürfen. Dazu gehört beispielsweise das Abstellen sämtlicher Warmwasseraufbereitungen in städtischen Liegenschaften“, hebt Bernhard Enderes hervor. „Wenn das gesamte Maßnahmenpaket geschnürt ist, wird selbstverständlich noch eine Einbindung der einzelnen Personalratsvertretungen und des Gesamtpersonalrats erfolgen“, so Enderes weiter, der mit Blick auf die städtischen Liegenschaften auch auf die Abstimmungsprozesse im baden-Württembergischen Städtetag verweist. „Es macht Sinn, dass wir bei den Verwaltungsgebäuden ein abgestimmtes Veralten einer Vielzahl von Kommunen gemeinsam mit dem Land erreichen, damit nicht jede einen eigenen Sonderweg geht.“
Straßenbeleuchtungen werden nachts gedimmt
Auch bei der Straßenbeleuchtung achtet die Stadt Pforzheim seit langem darauf, dass Energieeffizienz zum Tragen kommt. Dabei müssen natürlich trotzdem die erforderlichen Normen und Vorschriften eingehalten werden. So wird die Pforzheimer Straßenbeleuchtung, in den verkehrsarmen Zeiten montags bis freitags zwischen 20.30 Uhr abends und 6.15 Uhr früh auf 50 Prozent ihrer Leistung reduziert. Samstags, sonntags und feiertags läuft die Straßenbeleuchtung ausschließlich im reduzierten Betrieb (50 Prozent Leistung).
Grundsätzlich ist die Pforzheimer Straßenbeleuchtung zudem in drei Helligkeitszonen eingeteilt. Zone eins umfasst die Innenstadt, Zone zwei liegt um den Bereich der Innenstadt herum, Zone drei wird für Höhenlagen wie zum Beispiel die Ortsteile Huchenfeld oder Hohenwart verwendet. Für die jeweiligen Helligkeitszonen sind an strategischen Punkten Helligkeitssensoren angebracht, die die Ein- und Ausschaltzeiten in Abhängigkeit von der Dämmerung steuern. Dabei ist die Helligkeitszone eins (Innenstadt) die Zone, in der sich die Straßenbeleuchtung am frühesten einschaltet und am spätesten ausschaltet. Analog dazu, schaltet sich die Helligkeitszone drei (Höhenlagen) am spätesten ein und am frühesten aus. Inwieweit weitere Einsparmaßnahmen bei der Straßenbeleuchtung im Rahmen der erforderlichen Normen und Vorschriften möglich sind, wird stadtintern bewertet. Eine Umrüstung der Beleuchtungen auf energiesparende LED ist langfristig ohnehin vorgesehen.
Weitere Maßnahmen werde die Stadt, sofern diese konkret zur Umsetzung anstehen, dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit kommuniziert.
Quelle(n): pm