Hochfeldhalle in Huchenfeld wird als Notunterkunft hergerichtet. (Lesezeit: 3 Minuten)
Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Seit Anfang September steigt in Pforzheim die Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine wieder kontinuierlich an. Vor allem aus den Landeserstaufnahmestellen werden der Stadt wieder Menschen zugewiesen – nicht nur aus der Ukraine, sondern auch Asylsuchende aus anderen Teilen der Welt. Auch wenn die vom Land ursprünglich geschätzten 100 Zuweisungen pro Monat wohl im September nicht ganz erreicht werden, sei der Trend eindeutig, so die Stadt in einer Mitteilung.
So dürften die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten „schon sehr bald“ nicht mehr ausreichen, so Oberbürgermeister Peter Boch: „Steigen die Zahlen weiter so an, werden wir wieder eine oder perspektivisch sogar mehrere Sporthallen als Notunterkünfte brauchen.“ Die Stadt rechne nach den aktuellen Zuweisungszahlen des Landes bis Ende des Jahres mit 200 bis 300 Zuweisungen. Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn ergänzt: „Die Situation ist sehr dynamisch, die Zuweisungszahlen können von Woche zu Woche schwanken. Das macht die konkreten Planungen so schwierig für uns.“
Vorbereitung der Hochfeldhalle in Huchenfeld als Notunterkunft
Die Bürgermeisterrunde hat daher heute unter Leitung des Oberbürgermeisters die Entscheidung getroffen, die Hochfeldhalle in Huchenfeld als erste Halle zur Einrichtung einer Notunterkunft vorzuhalten, um hier im Ernstfall 80 Menschen unterbringen zu können. Die Ortsvorsteherin Julia Wieland und der Ortschaftsrat wurden bereits informiert. Konkrete Aufbauarbeiten sind ab der zweiten Oktoberhälfte möglich.
Aufgrund dessen stehe die Halle „in nächster Zeit“ nicht mehr für Veranstaltungen und Vereinssport zur Verfügung. Man habe jedoch die Verpflichtung, den Menschen zu helfen. „Wir bemühen uns sehr intensiv, unsere Unterbringungskapazitäten weiter auszubauen und geeignete Immobilien anzumieten“, so Fillbrunn. Allerdings sei die Marksituation schwierig. Geeignete Immobilien, die vor allem auch die sicherheitsrelevanten Bedingungen erfüllen, seien kaum noch verfügbar.
Rund 1.500 Flüchtlinge derzeit in Pforzheim
Aktuell sind 1.560 Geflüchtete aus der Ukraine in Pforzheim registriert, ein Großteil davon ist nach wie vor privat untergekommen. Insgesamt hat die Stadt Pforzheim seit Beginn des Krieges in der Ukraine bisher 424 Personen in die vorläufige Unterbringung aufgenommen. „In der kommunalen Anschlussunterbringung waren zum Ende des Monats August zwar noch wenige Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft untergebracht, dies wird sich aber schon in kurzer Zeit deutlich verändern“, stellt Sozialbürgermeister Fillbrunn heraus. Geflüchtete aus der Ukraine kämen schon nach maximal sechs Monaten in die Anschlussunterbringung.
Derzeit erhalten auch die Kreise, die wie Pforzheim im Verhältnis zur Einwohnerzahl ihre Aufnahmequoten für Menschen aus der Ukraine bereits erfüllt haben, wieder ukrainische Geflüchtete zugewiesen.
Quelle(n): pm