Neue Social-Media-Kampagne soll ab Mitte Dezember Angebot bekannter machen.
(Lesezeit: 2 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
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Seit 2017 erhalten Frauen am Helios Klinikum Pforzheim nach einer Vergewaltigung medizinische Versorgung – unabhängig davon, ob Anzeige erstattet werden soll oder nicht. Neben der medizinischen Versorgung besteht außerdem die Möglichkeit, die Spuren der Vergewaltigung kostenlos und vertraulich dokumentieren und sichern zu lassen. Die so gesicherten Spuren werden in der Rechtsmedizin Heidelberg ein Jahr lang rechtssicher aufbewahrt. Wenn sich Betroffene erst zu einem späteren Zeitpunkt für eine Anzeige entscheiden, können diese Befunde die Anzeige unterstützen.
Seit es die Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung in Pforzheim/Enzkreis gibt, wurde das Angebot 37 Mal in Anspruch genommen. Dabei fällt auf, dass die Zahlen über die Jahre rückläufig sind. Wurde das Angebot bei der Einführung im Jahr 2017 noch intensiv beworben, steht zu befürchten, dass viele Betroffene aktuell gar nicht von dem Angebot wissen und sich daher keine Hilfe am Helios Klinikum suchen.
Informationskampagne via Social Media
Aus diesem Grund haben einige Mitglieder der AG gegen sexuelle Gewalt – dazu gehören etwa die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Pforzheim und des Enzkreises, das Helios Klinikum, der Weiße Ring, das Ökumenische Frauenhaus Pforzheim Enzkreis und das Frauenbündnis Pforzheim Enzkreis – eine Social-Media-Kampagne entwickelt. Ab Mitte Dezember wird auf den Social-Media-Accounts (Instagram und Facebook) der Beteiligten mit einem Video und Informationsbeiträgen über das Angebot der Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung informiert. Erklärt wird, was sich hinter dem Angebot verbirgt, wo die Anlaufstellen für Hilfe sind und wie die vertrauliche Spurensicherung funktioniert.
„Ich bin dankbar, dass wir mit dieser Kampagne dem Angebot der ‚Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung‘ wieder zu mehr Sichtbarkeit verhelfen“, äußert sich Susanne Brückner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pforzheim. Kinga Golomb, Gleichstellungsbeauftragte des Enzkreises, ergänzt: „Jede Vergewaltigung ist ein Notfall – Betroffene müssen wissen, wo sie Hilfe erhalten.“
Quelle(n): pm