RS-Virus bei Kindern belastet Kliniken stark

Helios Klinikum Pforzheim

Grassierender RS-Virus löst vor allem bei vorerkrankten Säuglingen und Kleinkindern schwere Atemprobleme aus.

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Von einer starken Krankheitswelle mit dem so genannten RS-Virus, dem Humanen Respiratorischen Synzytial-Virus, schreibt das Helios Klinikum Pforzheim in einer Mitteilung und reiht sich da in eine lange Liste von Krankenhäusern bundesweit ein, die ihrerseits teilweise von „katastrophalen Zuständen“ schreiben.

Der RS-Virus ist ein weit verbreiteter Virus, der vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern Erkältungen auslöst und gerade bei dieser Gruppe dank der engen und kurzen Atemwege auch häufig die Bronchien und tiefere Atemwege beeinträchtigt. Zusammen mit möglichen bakteriellen Infektionen können vor allem bei immunschwachen, herz- oder lungenkranken Kleinkindern schnell bedrohliche Situationen entstehen, die eine ärztliche Behandlung oder gar eine Krankenhauseinweisung erfordern.

Aktuell, so das Helios Klinikum Pforzheim, seien mehr als die Hälfte der Kinder, die am Klinikum versorgt werden, an Atemwegsinfekten, insbesondere RSV-Infektionen, erkrankt. Dies sei auf die aktuelle Erkältungszeit zurückzuführen, aber auch darauf, dass Kinder in den vergangenen Jahren aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie keinen Kontakt mit dem RS-Virus hatten und daher auch keine Immunität aufbauen konnten.

Bei den im Klinikum behandelten Kindern handelt sich dabei überwiegend um Säuglinge und Kleinkinder im Alter von bis zu zwei Jahren. Besonders schwer betroffen sind Neugeborene in den ersten Lebenswochen und generell Kinder im ersten Lebensjahr.

Die rasant steigenden Fallzahlen deutschland- und europaweit stellen auch die Kinderklinik des Helios Klinikum Pforzheim vor besondere Herausforderungen. Betroffene Kinder müssen isoliert und intensiv betreut werden und binden somit hohe Raum- und Personalkapazitäten. Da alle Kinderkliniken vor den gleichen Herausforderungen stehen, können Kinder bei Erreichen der Kapazitätsgrenzen in der Regel nicht in umliegende Kliniken verlegt werden. Bei betroffenen Kleinkindern wird ein Elternteil mit aufgenommen, das bei der Basisversorgung mitwirken kann. So kann sich das Team der Kinderklinik gezielt auf die medizinische Versorgung konzentrieren.

Kinder schützen und auf Symptome achten!

In diesem Winter wurden die Kontaktbeschränkungen aufgehoben, wodurch Kinder wieder vermehrt Kontakte zu potentiellen Überträgern haben. Dr. Kai Siedler, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt deshalb: „Eltern sollten ihre Säuglinge von erkälteten Mitmenschen fernhalten und wenn möglich Menschenansammlungen auf engem Raum, beispielsweise in Bussen oder Bahnen, vermeiden.“

Im Falle einer Infektion sind Symptome der RSV-Infektion Fieber, Husten und Atemnot. Bei Säuglingen können auch gefährliche Atempausen auftreten. Sollten diese Symptome bei einem Kleinkind auftreten sollte ein Kinderarzt aufgesucht und der Behandlungsbedarf abgeklärt werden. Schnelltests können das RS-Virus nachweisen.

Infizierte Kleinkinder, die stationär im Helios Klinikum behandelt werden, werden je nach Symptomen mit Fiebermedikamenten, Sauerstoffgabe, Inhalationstherapie sowie Infusionen, um eine mögliche Trinkschwäche oder Erschöpfung auszugleichen, versorgt. Bei manchen Patienten müssen zusätzlich entstandene bakterielle Infektionen mit Antibiotika behandelt werden. Die Erkrankungsdauer liegt zwischen einigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

Zwar gibt es eine wirksame RSV-Impfung, mit der Erkrankte überwiegend vor schweren Verläufen geschützt sind. Hier gilt allerdings die Empfehlung, diese Impfung nur bei Risikopatienten durchzuführen, da diese im Verdacht stehen, wiederum mit Risikofaktoren belastet zu sein. Dazu kommt, dass eine Immunität nicht dauerhaft ist und es lebenslang zu Re-Infektionen kommen kann. Diese verlaufen bei gesunden Menschen jedoch meist milde.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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