IG Metall fordert schnelle Angleichung der Einkommen von Frauen

Foto: Ralph Bijker (CC-BY 2.0)

Entgeltunterschied vor allem durch bestehende Strukturen bedingt. Unterschiede in Baden-Württemberg und der Region noch stärker, als im bundesweiten Durchschnitt.

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Zum heutigen „Equal Pay Day“ am 7. März, der symbolisch für die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern steht, lenkt die Gewerkschaft IG Metall Aufmerksamkeit darauf, dass Frauen selbst bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 18 Prozent weniger Geld verdienen, als Männer.Und das, obwohl das Grundgesetz festlegt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind.

„Der Entgeltunterschied ist zu über 70 Prozent durch bestehende Strukturen bedingt“, empört sich Liane Papaioannou, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim. So sind vor allem in Betrieben ohne Tarifvertrag die Differenzen erheblich stärker zu beobachten, als in Betrieben mit tariflicher Vereinbarung. Bei letzteren profitieren daher Frauen stärker von einer Tarifbindung, als Männer. „Die ERA-Tarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie erfüllen die Kriterien an ein diskriminierungsfreies Entgeltsystem“, so Gewerkschafterin Martina Walter.

Gleichwohl sei es auch in diesen Betrieben notwendig, dass Betriebsräte die korrekte Umsetzung und Anwendung der tariflichen Regelungen kontrollieren und auf deren Einhaltung achten, so die Gewerkschafterin weiter. Auch flexible Arbeitszeitmodelle, wie das Recht auf Aufstockung der Arbeitszeit bis hin zur Vollzeit, befristete Teilzeit und lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle können Elemente sein, die zum Abbau der Differenzen beitragen könnten.

Betriebliche Frauenförderung sei ein weiterer Bestandteil die Lücke zu verkleinern. Dazu sei es notwendig weibliche Führungskräfte zu entwickeln, Quotenregelung und Ziele auf allen Ebenen der Unternehmen einzuführen und zu leben. Werden die Maßnahmen zügig umgesetzt und die individuellen Möglichkeiten von Frauen genutzt, könnte der Equal Pay Day in den Februar wandern, so das Resümee in der Erklärung der IG Metall Pforzheim.

Agentur für Arbeit mit drastischen Zahlen aus der Region

Die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim liefert noch deutlichere Zahlen. So liegt die Lohnlücke in Baden-Württemberg bei 27,4 Prozent. Während in Pforzheim der Lohnunterschied zwischen Männer und Frauen bei 24,2 Prozent liegt, liegt dieser im Enzkreis bei 28,3 Prozent. Noch deutlicher ist der Unterschied im Landkreis Freudenstadt, hier liegt er bei 38,4 Prozent.

„Diesem Zustand gilt es gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnerinnen mit aller Kraft entgegenzuwirken, nicht nur zum Internationalen Frauentag,“ so die Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann. In der Agentur für Arbeit tue man dies mit speziell für Frauen angelegten Unterstützungsangeboten, die erfreulicherweise stark nachgefragt würden. „Unsere Wiedereinstiegsberatung ist die erste Anlaufstelle für alle, die ihren beruflichen Neustart in Angriff nehmen wollen“, so Lehmann weiter. Dieses Angebot reiche von Vorträgen zur zeitgemäßen Bewerbung oder zu Ausbildungsmöglichkeiten in Teilzeit bis hin zu spannenden Workshops wie beispielsweise der Online-Veranstaltung „Mut zur Veränderung – Mein persönlicher roter Faden“ am 14. März 2023.

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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.