Mehr Unfälle verzeichnet, aber auch Rückgang bei der Zahl der Verkehrstoten.
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16.217 Verkehrsunfälle zählt das Polizeipräsidium Pforzheim für die Kreise Pforzheim, Enzkreis, Calw und Freudenstadt im Jahr 2022. Das ist ein Anstieg von 6,3 Prozent zum Vorjahr – eine Steigerung, die vom Polizeipräsidium nach dem Pandemiejahr 2021 auch so erwartet wurde. Bei 1.693 dieser Verkehrsunfälle musste Personenschaden polizeilich aufgenommen werden; insgesamt waren 2.212 dabei verunglückt. Das ist ein Anstieg von 2,4 Prozent zum Vorjahr.
Auf einem „historischen Tiefstand“ liegt die Zahl der Verkehrstoten im Präsidiumsbereich. Insgesamt starben im letzten Jahr 21 Menschen bei 16 tödlichen Verkehrsunfällen – ein Rückgang bei der Zahl der Unfalltoten von 32,2 Prozent. Rund die Hälfte der Unfalltoten sind Fußgänger, Radfahrer oder Motorradfahrer. „Wir sehen es als Erfolg an, dass sich die Anzahl der Verkehrstoten um über 30 Prozent auf 21 Menschen verringert hat. Trotzdem sind es 21 Menschen zu viel. Das Polizeipräsidium Pforzheim befindet sich auf einem guten Weg die Ziele der „Vision Zero“, die von der Europäischen Kommission ausgegebene Strategie, zu erfüllen“, so der Leiter des Stabsbereichs Einsatz Oliver Hiller.
Fehlender Sicherheitsabstand und zu hohes Tempo Hauptunfallursachen
Die Hauptunfallursachen bei Unfällen mit Personenschaden sind das zu schnelle Fahren und der nicht eingehaltene Sicherheitsabstand mit jeweils etwa 20 Prozent.
Radfahrer
Ein Anstieg von 8,7 Prozent weist die Anzahl der Unfälle mit Radfahrern auf. Insgesamt 325 solcher Unfälle wurden verzeichnet. Einen deutlichen Zuwachs gibt es dabei bei Unfällen mit so genannten Pedelecs; hier gab es 127 Unfälle und ein Anstieg von 16,5 Prozent.
Motorradfahrer
Trotz eines leichten Anstieges der Motorradunfälle von 4,3 Prozenz auf 292 Unfälle im Jahr 2022, hat sich die Zahl der bei Motorradunfällen ums Leben gekommenen Menschen um über 50 Prozent verringert.
Schulwegunfälle
Nach einem leichten Rückgang der Schulwegunfälle im Pandemiejahr 2021 werden im Jahr 2022 drei solcher Unfälle mehr verzeichnet. Bei insgesamt elf Schulwegunfällen wurden zwei Schüler schwer und neun Schüler leicht verletzt.
Die Zahl der bei Unfällen verunglückten Kinder (0 bis 13 Jahre) ist nahezu gleichgeblieben (2021: 132, 2022: 133). Tragischerweise sind im Jahr 2022 zwei Kinder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Weniger Unfälle mit jungen Fahrern, leichter Anstieg bei älteren
Bei den jungen Fahrern (18-24 Jahre) kann eine Reduzierung der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent auf 1.175 festgehalten werden. Bei der Anzahl der bei Verkehrsunfällen verunglückten jungen Erwachsenen ist ein Rückgang von 7,7 Prozent zu verzeichnet.
Die Zahl der registrierten Unfälle mit älteren Menschen (ab 65 Jahren) ist von 1.141 im Jahr 2021 auf 1.209 im Jahr 2022 gestiegen. Die Anzahl der dabei getöteten älteren Menschen ist von fünf auf drei gesunken.
Leichter Rückgang bei Unfällen mit Alkoholbeteiligung und Drogenunfällen
Ein leichter Rückgang von 3,3 Prozent wurde bei Verkehrsunfällen festgestellt, bei denen mindestens ein Unfallbeteiligter alkoholisiert war. Dafür ist die Zahl der hierbei Schwerverletzten im Jahr 2022 um 63 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Personen, die bei Alkoholunfällen leicht verletzt wurden ist mit 80 gleich wie im Vorjahr geblieben. Ein Mensch weniger als im Vorjahr ist bei einem Alkoholunfall ums Leben gekommen.
Die polizeilich aufgenommenen Drogenunfälle fallen von 47 im Jahr 2021 auf 32 im Jahr 2022. Die Anzahl der dabei verunglückten Menschen hat sich um 7,7 Prozent verringert.