Pforzheimer Unternehmer und bekannter Jazz-Musiker stirbt im Alter von 86 Jahren.
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Zweifellos gehörte Siegfried Kreutz, der vor allem unter seinem Spitznamen „Bibi“ bekannt war, zu den Pforzheimer Originalen. Im Jahr 1964 gründete der am 7. Dezember 1936 in Pforzheim geborene Kreutz sein Unternehmen für Gebäudereinigung, das auch heute noch im Familienbesitz ist und von seinem Sohn Sven Kreutz geführt wird.
Weit über die Grenzen Pforzheims hinaus war Bibi Kreutz jedoch durch seine große Leidenschaft für den Jazz bekannt. Als Musikinteressierter begeisterte Kreutz sich seit dem Ende der 1950er Jahren für den überwiegend von Afroamerikanern in den Südstaaten der USA entwickelten Musikstil, der in den frühen Jahren neben dem Blues häufig als „Negermusik“ tituliert wurde.
Sein geisteswissenschaftliches Studium brach er ab und spielte schon in der Zeit in Freiburg und Heidelberg mit seiner Dixieland-Band in Clubs in Freiburg und Heidelberg. 1955 gründete er in Pforzheim den Kulturverein „Jazzclub 55“, aus dem vier Jahre später der Verein „Jazzkeller Pforzheim“ entstand. Später gründete er 1972 die Penthouse-Jazzband, in der Kreutz das Klavierspiel beisteuerte. Darüber hinaus engagierte er sich im Jazzverband Baden-Württemberg und war mit weiteren Mitgliedschaften fest in der Pforzheimer Vereinsszene integriert.
Neben der Bürgermedaille der Stadt Pforzheim, die er im Jahr 2008 verliehen bekommen hat, war Kreutz für seine Verdienste in Sachen Jazz auch Ehrenbürger der amerikanischen Jazz-Hochburg New Orleans. Bis ins hohe Alter war er mit seiner Band auf unterschiedlichsten großen und kleinen Veranstaltungen präsent und in der Kulturszene der Stadt fest verwurzelt.
Nach einer Herzoperation 2019 und einem Schlaganfall galt er als angeschlagen, Anfang des Jahres verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Er hinterlässt zwei Söhne und zwei Enkelkinder. Kreutz‘ Ehefrau war bereits im Jahr 2001 verstorben, seine Tochter im Jahr 2003.