Mit 69 Jahren ist der Pforzheimer Sportler René Weller am Dienstag gestorben. Der 1953 geborene Weller erlag einem langjährigen Demenzleiden.
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Im Boxsport wurde er 1972 erstmals Deutscher Meister im Bantamgewicht. Danach gewann er von 1973 bis 1976 vier Mal in Folge den Deutschen Meistertitel im Federgewicht und von 1977 bis 1980, ebenfalls vier Mal in Folge, den Deutschen Meistertitel im Leichtgewicht. 1976 vertrat er Deutschland bei den 21. Olympischen Sommerspielen in Montreal. Es folgte von 1981 bis 1993 eine Profikarriere, in der er unter anderem Deutscher Meister im Leichtgewicht und Weltmeister im Superfedergewicht des eher unbedeutenden Boxverbandes WAA und Europameister wurde; den letzteren Titel verteidigte Weller in mehreren nachfolgenden Boxkämpfen und gewann ihn nach einer Unterbrechung 1988 zum letzten Mal.
Schillerndes Leben
Der „schöne René“, wie Weller aufgrund seines playboyhaften Lebens in den 1980er Jahren genannt wurde, war auch abseits des Boxrings vor allem im Boulevard präsent. Er trat unter anderem als Schauspieler in einschlägigen Boxfilmen auf, versuchte sich als Sänger, vertrieb Kleidung der eigenen Marke „Rewell“ und trat in den 2000er und 2010er Jahren in mehreren Reality-Shows und Doku-Soaps auf.
Mit dem Gesetz kam Weller mehrmals in Konflikt, als er 1979 wegen Anstiftung zur Falschbeurkundung zu einer Geldstrafe von 15.000 Deutschen Mark verurteilt wurde. 1999 wurde er wegen Kokainhandels, Hehlerei, Anstiftung zur Urkundenfälsch und unerlaubtem Waffenbesitz zu einer Gefängnisstrafe von sieben Jahren verurteilt, von den er aber nur viereinhalb Jahre absitzen musste.
Mit einer früheren Lebensgefährtin hatte Weller eine Tochter und einen Sohn. Seit November 2013 war er mit der Journalistin Maria Weller, geb. Dörk, verheiratet, die den inzwischen bettlägerigen Weller bis zuletzt in den eigenen vier Wänden gepflegt hatte.